„Grundsätzlich CDU“ – Internationale Stabilität

Die CDU hat sich ja nach eigener Aussage vor allem nach der letzten Bundestagswahl auf dem Weg gemacht ein neues Grundsatzprogramm auszuarbeiten. Bis Ende 2024.

Nachdem sie bei der letzten Bundestagswahl im Programm drin stehen hatten: Erwirtschaften statt verteilen, war ein grundsätzliches nachdenken über die eigenen/mehrheitlichen Standpunkte auch echt mal angebracht.

Wirtschaften kann man eben praktisch nur gemeinsam, zumindest solange die finale Einer-Lösung noch nicht erschaffen wurde. Und wenn man zusammen etwas schafft stellt sich eben hinterher die Frage wer wieviel davon bekommt, wer was wie oft nutzen darf.

Zumindest bei dem Punkt hat die CDU ja schonmal wieder zu ihrer traditionellen Position „Man kann nur verteilen, was man vorher erwirtschaftet/errungen hat“. Schon mal gut. Nicht hinreichend. Aber ein Anfang.

Wobei „erwirtschaften“, für eine Partei wie die CDU eigentlich den Fokus zu sehr aufs eintauschen beschränkt.

Dieses „statt verteilen“ hatte es wohl ins Programm geschafft, um deutlich zu machen, dass die CDU in Europa nichts von dem gemeinsam erwirtschafteten verteilen wollen soll. Also „wollen soll“. Ich hoffe mal das wurde tatsächlich vor allem von außen in die Partei rein getragen und die (Bundesparteitags-) Mitglieder sahen das nicht wirklich mehrheitlich so.

Besonders überregional kommt eben die Tatsache zum Tragen, dass zum optimalen gemeinsamen wirtschaften das Bewegliche zum Unbeweglichen kommen muss. Also Arbeit und Kapital zu den Standorten mit den besten Bedingungen. Und das die nicht überall gleich sind, wusste ja schon Max Weber. Da können einzelne Regionen einen historisch gewachsenen Vorteil haben oder gleich einen natürlichen. Wenn man da also längere Zeit überregional zusammenarbeiten will, muss man sich auf eine zukunftssichere Verteilungsordnung einigen. Für die natürlich oder historisch Begünstigten gilt dann: Entweder freiwillig fair teilen oder das gemeinsame wirtschaften erzwingen und die andern ruhig genug halten können. Den Zwang für das gemeinsame Wirtschaften schafft ja, wenn auch ohne direkten persönlichen Zwang, in der Tat die EU-Verfassung. Und die gemeinsame Währung.

Das „Ruhig-bleiben“ aber eben nicht.

Die CDU hat ja bei „Grundsätzlich CDU“ zumindest schonmal extra eine Fachgruppe zum Thema „Internationale Stabilität“ eingerichtet. Schonmal immerhin. Jetzt kann man mal hoffen, dass die zur Einsicht gelangen, dass Freiheit, vor allem der Zwang zur wirtschaftlichen nicht unbedingt, also eher gar nicht, für Stabilität und Ruhe sorgt. Also man muss diejenigen mit denen man nicht so teilen möchte wie die es noch bezogen auf ihr „Ruheabsichten“ hinnehmen, schon aktiv ruhig stellen können. Und wenn man schon seine ganze Energie auf seine Nachbarn aufwenden muss, hat man gegen andere globale Mächte kaum eine Chance. Man teilt sich quasi freiwillig und lässt die andern herrschen.

Um international für Ruhe und Sich sorgen zu können braucht man hinreichend viele mit hinreichend vielem. Das geht nicht mit „den Dingen einfach ihren Lauf lassen“ da braucht es hinreichend Ordnung und eben nicht zu viel Freiheit.

Und einen ganzheitlichen Faktenorientierten Überblick.

Und die Bereitschaft wenn man „tauschend“ nicht zumindest das kleinere des Fairen und des nachhaltig Genügenden bekommen kann, man die „Nur Tausch“-Gemeinschaft mit denjenigen verlassen muss und dabei zumindest dieses „Kleinere“ sich sichern muss.

Ansonsten hieße dass das jemand oder mehrere andere nur einmal durch die wirtschaftliche Dynamik zu viel von etwas das man braucht erlangen müssen, und das passiert ja praktisch sicher mal in „freien“ Tauschsystemen, und man wäre direkt erledigt, wenn die das wollten. Obwohl man ihnen eventuell zumindest „kräftemäßig“ ebenbürtig wäre.

Ich hoffe mal die aktuelle CDU ist erwachsen genug das einzusehen.

Wobei man aber meiner Meinung, mit universell moralischem Selbstanspruch, nach niemals mehr als das faire, was am besten das bedarfsgleiche ist, anstreben sollte. Zumindest sollte man den andern, dass gerade genannte „Kleinere“ lassen.

Und man sollte sich mal wieder vor Augen halten, dass die GroKo 1967 extra in ihr Stabilitätsgesetz „Außenwirtschaftliches Gleichgewicht“ reingeschrieben hatte. Da sollte man sich schon genau überlegen, wieso man diese Tradition weiterhin brechen sollte.

Falls aber das neue Grundsatzprogramm „zu frei“ oder „zu gierig“ oder sonst wie „zu“ wird, nehmen dies hoffentlich hinreichend viele in der CDU zum Anlass eine neue Partei zu gründen oder in eine anderer bestehende zu gehen um dafür zu Sorgen, dass bis zur nächsten Bundestagswahl eine Partei mit einem auch aus Sicht von jemand mit universell moralischem und fair Eigen-Interessierten Selbstanspruch her passend ist.

Sonst würde der Slogan „Grundsätzlich CDU“ für diejenigen sich so bestätigen wie er hoffentlich nicht gemeint ist: Egal was die Partei macht, immer die wählen und/oder dort Mitglied bleiben.

Die wirtschaftslibertären Wirtschaftsweisen des Sachverständigenrates. Von Herbert Giersch bis Lars Feld.

Also manchmal wird man ja wirklich mal positiv überrascht von der SPD, in diesem Fall besonders von Olaf Scholz. Dessen Lobeshymnen für die EU nach der Einigung auf die gemeinsamen Corona- Hilfen fand ich zwar stark übertrieben. Und vor allem die Aussage beim Debatten-Camp „Dass die EU nicht das Problem sei. Und alle die anderer Meinung seien sich irrten.“ hatte ich in meinem Blog zurecht als meiner Meinung nach kontraproduktiv bezeichnet. Wahrscheinlich meinte Herr Scholz, dass der Wille die Probleme gemeinsam zu lösen richtig sei. Das sehe ich auch so. Allerdings hat die EU in ihrer gegenwärtigen Form zumindest nach meiner Meinung wenig mit einer sozialen Gemeinschaft zu tun. Die EU- Verfassung sorgt dafür, dass der EU- Binnenmarkt ein „Zwangssystem wirtschaftlicher Freiheit“, um mal wieder Christian Felber zu zitieren, ist und einklagbare soziale/ausgleichende Rechte bietet die EU- Verfassung kaum bis gar nicht. Durch die enormen wirtschaftlichen Konzentrationskräfte des Marktes hin zu den Standorten mit den aktuell und/oder von Natur aus besten Produktionsstätten schafft dies aber enorme Ungleichgewichte und damit steigende Ungleichheit und soziale Schieflagen in nicht wenigen Staaten, mit dem Potential zu großer Instabilität. Also die EU in ihrem aktuellen Zustand ist klar ein Problem. Daran ändern auch die aktuellen Corona- Hilfen nichts.

Aber zurück zum positiv Überraschenden. Also die EU ähnelt ja, seit Ende der 80er, immer stärker F.A. Hayeks Idealvorstellung einer wirtschaftlichen Föderation. Für die Hayekianer ist die wirtschaftliche Freiheit, die Freiheit der Eigentumsbürger, ihren Teil der Handlungsfreiheit (auch) auf Kosten der Freiheit der Anderen beliebig zu vergrößern, mehr oder weniger, am wichtigsten. Der Staat soll ich da raus halten. Staatsbürger unerwünscht. Die CDU war übrigens unter Adenauer mal eine Staatsbürgerpartei. Aktuell will sie wohl höchstens noch, dass wir als Wirtschaftsstaat gewinnen, weil wir es angeblich müssen. Um mal Herrn Laschet zu zitieren. Und Hayek hatte, obwohl er von Walter Eucken eher für einen, leicht überspitzt formuliert, „Altliberalen“ gehalten wurde, in den 70er Jahren das Walter Eucken Institut in Freiburg übernommen. Also ich bin kein „Anhänger“ der Alt- Ordoliberalen. Dafür fehlte denen international der Wille und die Einsicht das Ungleichgewichte aktiv ausgeglichen werden müssen. Aber diese Diskussion möchte ich hier nicht vertiefen. Immerhin waren sie aber gegen Monopole, für eine soziale Sicherung, wenn auch leider gegen Marktgehalt korrigierende Umverteilung, und für einen starken Staat. Hayek und später James M. Buchanan, wollten vor allem einen Staat der sich wirtschaftlich und (Vermögens-)einkommens- und Vermögens- technisch nicht einmischt. Und am besten auch, dass er dies gar nicht mehr kann. Da die Verfassungen dafür keinen Handlungsrahmen mehr bieten. Das war vor allem das Spezialgebiet von James M. Buchanan. Nach dessen Ideal der streng individuell legitimierten Verfassungsregeln, hat jeder das Recht dafür zu kämpfen, dass die Verfassungen nur solche Regeln enthalten die er selbst gut findet. Mit Moral oder ohne. Und nach Aussage von Prof. Nancy Maclean, „Democracy in Chains“, war Herr Buchanan auch dafür, dass man dabei auch verschleiert und „trickreich“ vorgehen darf. Also solche gezielten Verfassungsänderungen muss man nicht transparent angehen, sondern kann diese so verpacken, dass diese „mehrheitsfähig“ sind. Und der Vorgänger von Herrn Prof. Lars Feld als Vorsitzender des Walter Eucken Instituts, Prof. Viktor Vanberg, hatte den Hayek’schen Ordoliberalismus dann zusätzlich noch zum Buchanan/Hayek’schen Ordoliberalismus entwickelt. Von da an konnten und können sich die Anhänger der streng individuell legitimierten Verfassungsregeln „ordoliberal“ nennen. Denn der Begriff hat ja Tradition, mit dem kommt man in der CDU auch leichter überall rein. Und ich sehe keinen Anlass zur Vermutung, dass Herr Feld nicht auch genau für solch eine „Weiterentwicklung“ des Ordoliberalismus steht. Auch wenn zumindest die NZZ es damit nicht so genau nimmt: https://www.nzz.ch/wirtschaft/lars-feld-der-chef-der-deutschen-wirtschaftsweisen-muss-gehen-ld.1603231 . Ihr Mann ist „ordoliberal“. Punkt.

Und ausgerechnet dieser „individuell legitimierte Ordoliberale“ war seit 2011 einer der 5 Wirtschaftsweisen und später sogar Vorsitzender und zwar als Kandidat der Regierung nicht der Wirtschaft wie ich zuerst dachte. Sorry Jungs.:) (Und Mädels.) Noch ein Überbleibsel der letzten Schwarz- Gelben Regierung sozusagen. Gut 2015/2016 wurde er nochmal wiedergewählt, auch mit den Stimmen der SPD, aber da kannte auch ich James M. Buchanan und dessen „Regel- legitimation“ noch nicht, da konnte man noch daneben liegen. Da hatte ich noch brav und gutgläubig Merkel gewählt und darauf vertraut, dass die „Staatsbürgerliche Adenauer- Partei“ sich schon keine „Laus in den Pelz“ holen würde. Aber hinterher ist man eben immer schlauer. Man verfügt eben selten bis nie über vollständige Informationen an Hand derer man seine Entscheidungen treffen könnte. Der andere „wirtschaftlibertäre“ Wirtschaftsweise, Herbert Giersch, aus der Überschrift dieses Beitrags hatte sich wohl erst nach seiner Zeit im sachverständigen Rat in diese Richtung entwickelt.

Also die SPD, vor allem Olaf Scholz, hat nun gegen eine dritte Amtszeit von Lars Feld gestimmt. Das war aus sozial demokratischer Sicht aber auch bitter nötig. Nach allem was seit Mitte 2017, auch über meinen Blog, so an die Öffentlichkeit gebracht wird. Dafür kann man Olaf Scholz wirklich mal auch als kritischer und nicht nur mitlaufender Sozialdemokrat zu 100% loben.

Die CDU wollte ihn,Prof. Lars Feld, aber freilich nochmal wählen. Der hat es dort ja bis zum Vorsitz des wissenschaftlichen Beirats des Wirtschaftsrats der CDU e. V gebracht. Die sind ja jetzt „liberal progressiv“ und „müssen gewinnen“. Ich glaube Konrad Adenauer hätte schon längst den „Kammerjäger“ gerufen, wenn man das so ausdrücken darf.

Warum war diese Personalie eigentlich dem ARD- Videotext keine Meldung wert, oder war mir die nur entgangen?

Also:

Danke Olaf.

Das macht wenigstens mal Hoffnung, dass zumindest die SPD noch nicht ganz an das Atlas Network oder kurzsichtige Besitzwahrungs- orientierte „regionale (Fach-) Angestellte, Arbeiter, Unternehmer oder Wohlhabende“ verloren ist und ebenfalls nur noch in der Hyperglobalisierung das „Rennen in den Abgrund“ gewinnen will. Aber vielleicht war es auch nur ein Manöver um genau diesen Eindruck zu erwecken. Aber hoffen wir einfach mal das Werte- gebunden ethisch beste.

Die Bundes- SPD sollte endlich mal klar machen, dass mit ihr, scheinbar im Gegensatz zur CDU keine Buchananifizierung unserer Verfassung(en) (mehr) droht. Anstatt einfach nur rumzulaufen und zu behaupten, dass nur durch sie jetzt durch die gemeinsamen Corona- Hilfen die EU in ihrer jetzigen Form kein Problem mehr sei und sich nun wieder jeder auf seine nationale/regionale/kommunale/Ortsteils Wettbewerbsfähigkeit kümmern kann. Damit man das „Rennen in den Abgrund“ gewinnt. Denn Ausgleichen ist ja nicht mehr nötig … . Die Welt wird ja durch „marginale Revolutionen“ jeden Tag ein Stückchen besser.

Die Sozialdemokratie muss hinreichend und fair ausgleichen und auch Verfassungsansprüche dafür durchsetzten und nicht rausnehmen. Und hinreichende nationalstaatliche Handlungsfreiheit garantieren, damit man sich zur Not gegen „Gewinnler“ wehren kann.

Bewerbungsvideo, nur Audio, als Direktkandidat bei der SPD für die Bundestagswahl 2021

Also ich habe mich im Main- Taunus Kreis bei der SPD als Direktkandidat für die Bundestagswahl 2021 beworben, wenn auch mehr als Aktion mit ernstem Hintergrund.

Hierfür habe ich gerade in meinem YouTube Kanal ein reines Audio- Video hochgeladen:

Für die welche lieber lesen oder eine Übersetzung brauchen hier der Text:

Hallo liebe Genossinnen und Genossen,

mein Name ist Thomas Hinkelmann, bin 42 Jahre alt, seit Oktober 2018 wohne ich in Flörsheim, geboren bin ich in der Westpfalz, Landstuhl, aufgewachsen in Bruchmühlbach-Miesau ebenfalls Westpfalz. Seit März 2019 bin ich in der SPD.

Vorher war ich 9 Jahre in der CDU.

Und eigentlich arbeite ich im IT- Bereich, bei einem Unternehmen, dass kürzlich von Frankfurt nach Liederbach umgezogen ist.

Eigentlich.

Ende Mai 2019, kurz vor der Europawahl kamen noch drei ehrenamtliche Arbeitsgebiete, aber auch fast in Vollzeit, hinzu.

Wirtschaftsethik, politische Ökonomie und Sozialökonomie.

An dieser Stelle sollte ich noch betonen, dass ich mir seit Anfang 20, bis zu diesem Zeitpunkt, also Mai 2019, nebenberuflich schon recht viel geschichtliches, politisches und gesellschaftliches Wissen aufgebaut hatte. Und seit 5-6 Jahren zuvor, dann auch ökonomisches, vor allem Volkswirtschaftliches. Neben einigen anderen hatte ich vor allem Keynes gelesen auch Hayek, Friedman, auch Karl Marx und gerade kurz zuvor, von den Ordoliberalen Walter Eucken.

Als Wähler hatte ich 1998 und 2002 die Grünen gewählt. Während meiner Abiturvorbereitung, hatte ich gelesen, dass Deutschland wirtschaftlich der kranke Mann Europas sei und wegen zu hoher Lohnnebenkosten nicht mehr international Wettbewerbsfähig, dass somit kein Wachstum mehr möglich sei, unser Haushalt nicht ausgeglichen und die Staatsverschuldung zu hoch. Und das Mitten in einem gerade sich verschärfenden globalem Wettbewerb, der einem von den angelsächsischen Staaten, vor allem den USA, aufgezwungen würde. Wir wären nur Spielball und würden uns nur notgedrungen anpassen. Und im Eurosystem fänden wirtschaftliche Anpassungen über den Preis statt, kein großer Unterschied zu getrennten Währungen.
Also einen Reformbedarf hatte ich damals auf jeden Fall gesehen und daher war ich der Agenda 2010 damals nicht abgeneigt. Freilich ohne mich näher mit deren Details zu befassen oder es zeitlich auch nur hinreichend zu können.

Einzig die Tatsache, dass der Hartz 4 Satz damals über der Sozialhilfe lag hatte sich mir eingeprägt und ich fand es auch gut, dass man erst mal schaut, dass jeder genug hat und ansonsten auf hinreichende Wettbewerbsfähigkeit aus ist.
2005 hatte ich dann aber die CDU gewählt, da die überzeugend rüberbringen konnten, dass die schon früher die gleichen Reformen machen wollten und nur Lafontaine das verhindert hätte und mir Frau Merkel als sozial genug erschien und ich der CDU, mehr Wirtschaftskompetenz zugebilligt hatte.Viel Zeit für tagesaktuelle Politik hatte ich dann wegen der Arbeit und einigen Umzügen nicht. Daher hatte sich bis Anfang 2017 auch wenig an meinem politischen Weltbild und Wahlverhalten geändert.

Im IT- Bereich hatte ich auch kaum ältere Kollegen. Erst als ich (wieder) zu einem nicht IT- Unternehmen wechselte hatte sich das dann geändert. Da hatte dann einer, der mal bei Attac aktiv war, bezüglich meiner Einschätzung, dass Frau Merkel sozial genug wäre etwas fundierter nachgehakt.

Das hatte dann zu meiner ersten CDU internen Email mit Kurskorrektur- und Klarstellungswünschen geführt.

Und die Heftigkeit und Einstimmigkeit, mit der der internationale Laissez- Fair Freimarkt in Reaktion auf Donald Trump als US-Präsident auf einmal von deutscher Seite aus, vor allem in den gängigen Medien verteidigt wurde hatte dann auch meine Illusion davon zerstört, dass wir nur Spielball wären und eigentlich etwas anderes wollten.

Daher hatte ich dann doch mal andere Medien, wie Makroskop, abonniert um auch mal eine begründete andere Meinung zu

lesen. Herr Flassbeck als ehemalige rechte Hand von Herrn Lafontaine hatte zwar etwas Überwindung gekostet aber glücklicher Weise hatte ich meinen Vorurteilen damals widerstanden.

Was ein Leistungsbilanzüberschuss vor allem bei gleichen Währungen bedeutet wurde mir dann langsam klar. Auch hatte ich da dann angefangen mir mal Gedanken darüber zu machen, ab wann man eigentlich Wettbewerbsfähig genug sei. Und auch, dass es ein gewaltiger Unterschied ist, ob man eine eigene Währung hat oder nicht.

Darüber wollte ich dann in der CDU diskutieren. Was aber gar nicht so einfach war. Der Europaausschuss bei dem ich am Ende extra Mitglied geworden war, hatte sich über ein Jahr nicht mehr getroffen, wobei ich mittlerweile weiß, dass das in der SPD auch ab und zu schon mal länger gedauert hat bis der sich getroffen hat. Und die beiden Vorsitzenden wurden dann die Spitzenkandidaten für die Europawahl. Als mir dann dass Wahlprogramm nach außen hin ebenfalls zu unsozial war bin ich in die SPD gegangen. Um mich dort für meine Werte Sozial, Sicher, Standhaft – im Sinne von Werte gebunden international bestehen können- je nach innen und außen einzusetzen. Einen Internetblog mit einem eigenen monatlichen Treffen hatte ich da schon online gestellt.

Eine Woche vor dem Wahltermin hatte ich dann von dem Vorsitzenden des CDU Hessen Europaauschusses eine Antwort auf meine Standpunkte bekommen. Da hatte er mir in bewundernswerter und vorbildhafter Offenheit und Transparents geantwortet, dass er als Jurist von den sozialökonomischen Themen nicht hinreichend viel Ahnung hätte um mir hinreichend fundiert zu antworten, er aber beim nächsten treffen des Ausschusses event. einen Experten Mitbringen könnte.

Daraufhin hatte ich dann mal geschaut, welche Funktionen der eigentlich so inne hat. Dabei sah ich, dass er unter anderem Vorsitzender der „The Kangaroo- Group“ aktuell war, einem EU- Beratungs- und Wirtschafts- und Sicherheits- Lobbyverein.
Und dort war auch genau ein Wirtschaftswissenschaftler mit dabei. Ein Herr Prof. Viktor Vanberg.
Vom Walter Eucken Institut in Freiburg. Da habe ich dann mal dessen Seite dort aufgerufen und dann gelesen, dass er den Ordoliberalismus mit der streng individualistischen Legitimations- Lehre eines Herrn Prof. James M. Buchanan in Einklang gebracht hätte.

Dann hatte ich mir dessen Wikipediaseite angesehen und mich schon gewundert, dass ich trotz Abonnements einer bekannten Sonntagszeitung von dem noch nie etwas gehört hatte. Und dann hatte ich dort den Link zu einem The Guardian Artikel von einem Herrn Monbiot angeklickt und gelesen, dass schon Mitte 2017 eine gewisse Frau Geschichts- Prof. Nancy MacLean ein Buch veröffentlicht hat, indem Sie basierend auf Hinterlassenschaften des 2013 verstorbenen Herrn Buchanan, diesen als zentralen Architekten rund um eine international tätige

„Lobbygruppe“ , um es mal harmlos zu formulieren, mit Mitgliedern u. a. aus dem Atlas Institut, den „Koch Instituten“ und der Mont Pelerin Society, welche das Ziel hätte wirtschaftslibertäre Überzeugungen verdeckt und stückchenweise, da es sonst nicht mehrheitsfähig wäre, nicht nur salonfähig zu etablieren sondern direkt in den Verfassungen oder in internationalen Verträgen festzuschreiben, dargestellt hatte.

Vor allem die Tatsache dass über Herrn Buchanan und auch über das Buch von Frau MacLean in Deutschland kaum berichtet wurde hatte mich dann doch sehr irritiert und nachdenklich gemacht. Ich hatte mir dann eben in kürzester Zeit meine Wissenslücken in Wirtschaftsethik, Politischer Ökonomie und Sozial Ökonomie geschlossen, was nebenberuflich gar nicht mal so einfach ist. Zumal wenn man gerade seinen positiven Glauben an die Medien und Parteienlandschaft verliert. Und es passt ja alles zu dem was Frau MacLean nach ihrer Aussage an Nachweisen in dem Archiv von Herrn Buchanan gefunden hatte. Die ganzen Verfassungsbremsen. Erst die Schuldenbremse als leicht verdauliches Apparetiv mit „Extras“. Dann Ende 2019 die Sozialabgabenbremse , klingt schon mal schöner als Sozialausgabenbremse. Und in Buchanans Buch steht tatsächlich die Frage drin, wie der reiche Mann den armen dazu bringen kann einer Verfassungsänderung zuzustimmen, mit der dieser auf das Recht verzichtet auf dessen Vermögenseinkünfte zuzugreifen. Bis mir dann klar wurde, dass wir als Überschusstaat uns in der selben Situation wie der reiche Mann wähnen. Also es soll keiner per EU- Verfassung auf unsere Einkünfte zu greifen. Nur sind das eben kein Vermögenseinkünfte sondern vergängliches Handelseinkommen. Aber „Vermögende“ die auf wirtschaftslibertäre zurückgreifen handeln ja eh meist eher undurchdacht aus dem Affekt heraus. Meins, Finger weg. Und wenn man sich Prof. Homann und den größten Teil der deutschen Wirtschaftsethik anschaut, die auf Arbeiten von Herrn Buchanan aufbauen, sieht man den EU- Binnenmarkt, den Euro und auch die WTO gleich unter einem ganz anderen Licht.

Man denke nur an das Buch „A Theory of Justice“ von John Rawls.

Darin entwickelte dieser, einen an Immanuel Kant angelehnten Ansatz, wie man in einer Gesellschaft zu einem fairen Gesellschaftsvertrag gelangen kann.

Sein Konzept war, dass sich jeder in eine „Originalposition“ geistig versetzten sollte, in welcher man nicht weiß, welche gesellschaftliche Rolle oder Position, auch in Bezug auf das relative Leistungsvermögen, man nach Annahme des Vertrags einnehmen wird.

Somit sollte es den Vertragsparteien am leichtesten Fallen zu einem Regelwerk zu gelangen dem jeder zustimmen kann.

Da es die Interessen aller am fairsten und solidarischsten berücksichtigen würde.

Also John Rawls Fairness- Konzept versucht den Weg zu einer Universell- Moralischen Lösung des Interessen und Werte Problem bei Gesellschaftsverträgen oder Verfassungen zu gehen.

Hier ist die Betonung auf jeder zustimmen „kann“ wichtig.

Ganz im Gegensatz zur Position, dass jeder einfach nur versuchen sollte soviel von seinen Interessen und Werten bei Verträgen durchzusetzen wie möglich. Also nach diesem streng individualistischen Legitimationsansatz eines James M. Buchanan, Karl Homann oder Viktor Vanberg sollte ein Gesellschaftsvertrag immer nur das enthalten dem jeder freiwillig zustimmt, ohne ein moralisches „kann“. Also je unabhängiger jemand von anderen ist, desto weniger Regeln der anderen muss er akzeptieren, um von den anderen Zustimmung zu Regeln zu bekommen, die für seine eigenen Bedürfnisse wichtig oder zumindest vorteilhaft sind.

Und mit Viktor Vanberg hatte die deutsche Seite bei der Ausverhandlung der EU- Verfassung einen Berater mit „am Tisch“, zumindest vermittelt dessen Mitgliedschaft in der wichtigen EU- Beratungslobbygruppe „The Kangaroo- Group“ diesen Eindruck, der genau für diesen „Nur soviel wie für uns Vorteilhaft- Ansatz“ steht.

Und, um auf den Punkt zu kommen, Deutschland profitiert als Export- starke Nation von einem Freihandelsystem, man kann es auch Zwangssystem wirtschaftlicher Freiheit nennen, wie dem EU- Binnenmarkt und zumal bei einer gemeinsamen Währung wie dem Euro zumindest kurzfristig mit am Stärksten, solange das System so bleibt. Das ergibt sich aus der Konzentrationskraft des Marktes hin zu Orten mit der höchsten Produktivität. Als Deutschland profitieren wir da auch von unserer Lage in der Mitte Europas.

Als Westpfalz, wo ich her komme in Deutschland gerade nicht, deshalb ist zur Fairness der Länderfinanzausgleich wichtig. Denn wenn man zusammen wirtschaftet muss man hinterher auch fair teilen.

Aber was für Deutschland und die Westpfalz gilt, muss natürlich auch für Europa und Deutschland gelten. Sonst wird bald keiner mehr ein Interesse an einem gemeinsamen unbeschränkten Handel mit uns haben zumindest wenn sie eine Alternative haben. Und die wird früher oder später kommen. Bis dahin sollten wir aber schon schauen, dass wir uns auch nach außen fair und zumindest solidarisch genug verhalten und uns einer Weiterentwicklung der EU zu einer echten Sozialunion nicht einfach nur aus kurzfristiger Sorge, zukünftig weniger zu profitieren, in den Weg stellen.

Um darüber mal eine Diskussion und einen Werte- gebundenen Wandel anzustoßen habe ich meine „relativ Wertekonservative“ Plattform rkslp.org samt Blog gegründet, schreibe in der Freitag Community unter KSLP und kandidiere im Main- Taunus Kreis für die Wahl als Direktkandidat der SPD bei den „internen Vorwahlen“, wenn auch mehr als Aktion mit ernstem Hintergrund.

Die Welt ist so unsozial wie die sozialen es zulassen.

Daher wählt mich um dies nicht länger hinzunehmen oder tut es meinetwegen eben selbst. Aber macht endlich was.

Denn wir sind die Sozialdemokraten. Und von nichts kommt nichts. Schon gar nichts hinreichend Soziales.

Fertig.

Die „bürgerlichen Parteien“ CDU, CSU und FDP und die normative Ordnung

Normativ bedeutet ja, mehr oder weniger, Werte gebunden aber auch einfach nur Regel gebunden.
Zumindest geht dies so aus diesem Wikipedia Artikel hervor: https://de.wikipedia.org/wiki/Normativ

Unsere bürgerliche Kanzlerin spricht ja gerne von regel- basierten Ordnungen, auf nationaler oder internationaler Ebene. Lässt sich das als bewusste Abgrenzung zu Werte- gebundenen Ordnungen verstehen?

Solange Frau Merkel nicht von ihrem Vorhaben abrückt, dass ihre Kanzlerschaft nächstes Jahr endet, kann man sich aus Gründen der Priorisierung die Auseinandersetzung mit solchen Fragen wohl bis dahin sparen und sie dann den Historikern überlassen.
Aus Werte- gebundener Sicht ist jetzt erstmal für ihr wohl letztes Regierungsjahr wichtig, dass sie diesen Werten zumindest nicht entgegengesetzt handelt, sowohl mit Blick auf die Gegenwart als auch mit Blick auf die Zukunft.
Und in Bezug auf die Werte Sozial, Sicher, Standhaft – nach innen und außen-, handelt sie ja in der aktuellen Corona- Pandemie, aktuell zumindest durchaus bisher im annehmbaren Bereich, der einem für später noch alle Möglichkeiten offen lässt, die EU und auch die internationale Ordnung im Allgemeinen auf ein Werte- gebunden nachhaltiges, stabiles, sicheres, politisch und individuell, für alle, Werte- gebunden angemessen freies, kooperatives, soziales und solidarisches Fundament zu stellen. Anstatt einfach nur als Regierung seine Rolle in der Zwangsjacke des aktuellen Zwangssystems wirtschaftlicher Freiheit zu akzeptieren.

Das Bürgertum (https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCrgertum) lässt sich ja grob in Bildungsbürgertum und Besitzbürgertum unterteilen. Und jeweils in Groß- und Kleinbürgertum.

Die Bildungsbürger gehen davon aus, dass die gesellschaftliche Ordnung nach dem Maße an Wissen und Fähigkeiten untergliedert aufgebaut und getragen werden sollte. Und die Staatsbürger unter den Bildungsbürger sehen in den bürgerlichen Pflichten auch mehr als nur das recht und eventuell die religiös moralische Pflicht zur Besitzanhäufung und Wahrung. Hier sind die Koalitionsoptionen mit der politischen Linken am ehesten gegeben.

Das Besitzbürgertum baut wie der Name schon vermuten lässt auf den Besitz von Vermögen auf.
Ihr sind die wirtschaftslibertären Ideale der möglichst freien Verfügungsgewalt über das eigene Eigentum am stärksten vertreten. Und auch das Ideal, dass Verfassungen und zwischen staatliche Verträge nur solche Regeln beinhalten sollten denen jeder freiwillig zugestimmt hat. Oder anders ausgedrückt, jeder sollte in einer Gesellschaft mit einem Regelwerk leben, welches nur Regeln enthält, welche für einen vorteilhaft genug waren, eventuell auch nur im „Tausch“ gegen andere, oder den eigenen Wertvorstellungen genügend entsprochen haben, dass man ihnen freiwillig zugestimmt hatte.
In der Praxis heißt das aber eben dass derjenige in der besseren aktuellen Situation, der aktuell weniger von anderen abhängig ist mehr für sich rausholen kann als derjenige der eine Zustimmung zu einer bestimmten Regel aktuell unbedingt braucht. Dieses „Ideal“ kann man dann auch als „individuell legitimierte Verfassungsregeln“ bezeichnen oder als „Regelbasar“

Wenn man jetzt noch die klassische Unterscheidung zwischen recht und links, also die Unterscheidung wie sehr man (nur) am eigenen Wohl oder (auch) am Wohl der anderen interessiert ist mit berücksichtigt, muss man beim Bürgertum zwischen denjenigen unterscheiden die links oder rechts sind.
Also zwischen denjenigen, welchen es nur darum geht für sich immer mehr anzuhäufen und anderen nur etwas abgeben, wenn es sich für sie selbst nutzt und denjenigen die mit dem als „politisch links“ bezeichneten Lager, das Interesse am Wohlergehen des anderen, auch ohne unmittelbaren eigenen Vorteil, teilen. Und danach ob per staatlichem Zwang umverteilt werden soll oder nur freiwillig.
Wobei im politisch linken Lager dann wieder zwischen den national oder auch einfach nur Gruppen- Linken, also denjenigen welche nur an dem Wohlergehen einer begrenzten Teilgruppe interessiert sind, und den allgemein Linken unterschieden werden muss.

Die begrenzt Linken, der „politischen Linken“ sind dann wieder stark Anschlussfähigkeit mit der „Eigentums- Rechten“ oder gleich begrenzt linken Bürgerschaft.

Wenn man nun mal einen Blick auf die drei genannten Parteien wirft ergibt sich aktuell dieses Bild.

Die CSU, auch unter Markus Söder, war zumindest bisher vor allem durch eine „Wir gäbet nix“ und „Unser Überschuss nutzt allen, weil blah, blah, blah. – Senior’s letztes Stündlein und co.-“ Haltung aufgefallen. Klassisch Freistaatlich wirtschaftslibertär, solange man nützt und aktuell belohnt wird oder profitiert, macht man blind mit. Ganz nach dem Motto „Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul“. Bleibt dann nur zu hoffen, dass man sich von dem dann hinterher nicht aus dem Dreck ziehen lassen muss. Immerhin ist Herr Söder dann in der Corona- Pandemie dann quasi zum Staatsbürger mutiert, mal sehen ob er die Dinge später auch weiterhin etwas mehr hinterfragt auch wenn die „Überschussparty“ wieder alle dort mitreißt und mehr oder wenige betäubt aus nachhaltiger Sicht. Und das er mal wieder dran denkt, dass das „S“ in CSU für sozial steht und das „C“ für christlich. Und christlich lässt sich nicht national oder Freistaatlich begrenzen. Also lässt der Parteiname eigentlich keine unsoziale oder nur begrenzt soziale Politik zu. Eigentum verpflichtet, steht schon im Grundgesetzt, wenn auch nicht in der EU- Verfassung, CETA und Co. Aber noch sind unsere Grundrechte und – pflichten nicht (komplett) im Kochtopf verschwunden und zu etwas „Neuem“ verkocht worden.

Bei der CDU muss man sehen wie es nach Merkel weitergeht, die hatte es ja, eventuell auch ohne eigenes Wissen, gut verstanden die internationale Wirtschafts- libertäre Grundordnung, welche sich nach dem Untergang der Sowjetunion gerade herausgebildet hatte, gut zu verteidigen ohne dass einem dass so ohne weiteres direkt aufgefallen wäre, zumindest mir damals nicht. Der Grundsatz, dass man auf die Marktkräfte auch zum Zwecke der hinreichenden Regulierung, des Ausgleichs, wirtschaftlicher oder finanzieller Art und auch der Priorisierung hin zur Bedarfsdeckung vertrauen sollte gilt weitgehend weiterhin. Wohl vor allem weil sich damit z. B., die Unterlassung eines aktiven politischen Eingreifens zum Ausgleichen der Leistungsbilanzen auch von Seiten der Überschussstaaten vermeintlich rechtfertigen lässt.
Und die ergriffenen politischen Maßnahmen dienen auch jetzt noch, in Zeiten der Corona- Krise, einzig der Verhinderung eines allgemeinen Zusammenbruchs und der Aufrechterhaltung dieses Zwangssystems wirtschaftlicher Freiheit.

Hinreichende Regulierung, Priorisierung hin zur Bedarfsdeckung und Herbeiführung eines Ausgleichs ist aber eben eine der Hauptaufgaben des Staates, um den Markt zu stabilisieren und an Werte zu binden. Und das gilt nicht nur national sondern auch international. Ohne Kooperation steht man alleine da. Und unsere primären Kooperationspartner, von denen aktuell unsere Sicherheit abhängt, sind eben mal die Nato- Staaten. Und idealerweise und längerfristig auch als zwingende Voraussetzung baut dieses Sicherheitsbündnis auch auf Werten wie Sozial, Sicher, Standhaft – je nach innen und außen – auf. Die politisch freie Welt braucht Werte- gebundene Kooperation und Solidarität. Ansonsten bricht diese Welt zusammen und die totalitären diktatorischen oder die oligarchischen Demokratien, die gefallenen, welche sich ihren demokratisch legitimierten politischen Handlungsspielraum durch Verfassungsbremsen und internationale Zwangsverträge wirtschaftlicher Freiheit haben in Grund und Boden beschränken lassen, wohl ohne es selbst zu merken, oder verführt durch vermeintliche (nachhaltige) Vorteile wie Leistungsbilanzüberschüsse. Und nun von, durch eigene Gesellschaftsverträge verbundene oligarchische Clans beherrscht werden. Oder kurz vor der Revolution stehen, und dann Freiwild für die totalitären sind. Herzlichen Glückwunsch. Eventuell waren die Bremsen, dann gar nicht Idee der Oligarchen sondern totalitäre Sabotage. Na dann, frohe Weihnachten. HO HO HO.

Bleibt noch die FDP. Die Partei könnte eigentlich ein schönes marktorientiertes, inklusive staatlicher hinreichender Regulierung, hinreichende Priorisierung der Wirtschaftstätigkeit und eines zumindest hinreichenden, wenn auch nicht all zu üppigen Ausgleichs, wirtschaftlicher oder finanzieller Art, Gegengewicht zur Partei „die Linke“ sein. Bei der Linken wird dann mehr umverteilt. Und auch die individuelle Freiheit, inklusive ihrer finanziellen Ermöglichung, könnte die FDP gut vertreten als Abgrenzung zum Willen zur Demokratisierung aller Entscheidungen in der Gesellschaft, also das nicht überall der Wille der jeweiligen oder der gesamten Mehrheit entscheidet. Sondern des, zur Not staatliche dazu in die Lage versetzten, Individuums. Also sowohl Freiheit vor dem Mehrheitswillen als auch vor übermächtigen Einzelnen. Als Abgrenzung zu den libertären Linken kann die FDP ja dann die staatlich garantierte Freiheit vor den genannten etwas geringer ausfallen lassen.
Aber im Moment ist die FDP wohl, zumindest auf Bundesebene nur (noch) die Partei der Verfassungsbremsen zum Beschränken des demokratischen Zugriffs auf Einkommen und Vermögen, zum Beispiel durch die Besteuerungsbremse (https://www.rtl.de/cms/fdp-steuerbremse-ins-grundgesetz-1412371.html) und eher voll auf James M. Buchanan und Neoliberalem, oder eher Old- Whigs, Hayek Kurs. Höchstens aus „nationaler Räson“ wird von diesen Vorbildern mal abgewichen.
Oder Herr Lindner und Co. geht es auch etwas „sozial individueller“ und weniger (schrittweise?) Staats- beschränkend. Dann wäre die Partei ja durchaus, auch aus sozial, linker Perspektive, auch mal einen Blick wert, und sei es nur als Koalitionspartner.

Es wäre wirklich schön wenn die ein oder andere bürgerliche Partei mal ihre politische Haltung, Überzeugungen und vor allem wirtschaftspolitischen Wertvorstellungen einmal gründlich und auch grundsätzlich hinterfragen oder einfach mal zu Ende denken würde. Und sich nicht immer nur noch hinter Marktradikalen, vielleicht sogar Saboteuren, verstecken würde oder sich einfach nur noch von kurzfristigen Versuchungen, wie Leistungsbilanzüberschüssen zu Gier und Blindheit verleiden lassen würde.

Ein gemeinsamer Markt braucht staatliche Institutionen, welche aktiv für einen hinreichenden Ausgleich, hinreichende Priorisierung und hinreichende Regulierung sorgen können, also die noch nicht völlig „ausgebremst“ sind, und auch tatsächlich sorgen. Ohne diese Institutionen darf man sich auch nicht blindlings auf einen freien gemeinsamen Markt einlassen, schon gar nicht in einen per Verfassung oder internationale Verträge garantierten.

Ein Kommentar zum Europawahlprogramm 2019 der CDU/CSU

Aus sicherheitspolitischer Sicht gibt es an dem Programm wenig zu beanstanden. Die dort zu Sprache gebrachten Vorstellungen entsprechen weitgehend denen der KSLP.

Ganz anders sieht es aus sozialpolitischer Sicht aus, zumindest in Bezug auf die faire und soziale Verteilung des gemeinsamen wirtschaftlichen Ertrags innerhalb der Eurogruppe und der EU.

Im Programm der Unionsparteien steht:
Soziale Sicherheit: Unser Europa lässt niemanden zurück.
Wir lassen die Schwächeren unserer Gesellschaft nicht im Stich. Solidarität ist die zwingende Ergänzung von Eigenverantwortung. Wir stehen in Deutschland für einen Sozialstaat, der Leistung anerkennt und einen fairen Ausgleich schafft. Auch unser Europa der sozialen Sicherheit weiß: Erwirtschaften kommt vor dem Verteilen. Und nicht alles ist mit Geld zu lösen. Unser Europa der sozialen Sicherheit konzentriert sich auf Grundstandards bei Arbeitnehmerrechten sowie Gesundheits-, Umwelt- und Verbraucherschutzstandards. Gleichwohl bleiben Mitgliedstaaten für die sozialen Sicherungssysteme, Regulierungen zum Mindestlohn oder der Altersvorsorge selbst verantwortlich. Europäische Regelungen dürfen nationale Schutzstandards, Mitbestimmungsrechte und Sicherungsniveaus nicht aufheben, aushebeln oder unterlaufen. In Europa muss klar sein: Wer sein Recht auf Freizügigkeit ausübt, sollte keine Nachteile erleiden. Deshalb werden wir daran arbeiten, die Mobilität von Arbeitnehmern in der EU weiterhin zu verbessern, möglichst unbürokratisch zu gestalten und besser zu koordinieren. Dies gilt auch bei der Altersvorsorge: Wer im Laufe des Erwerbslebens in unterschiedlichen Ländern der EU gearbeitet hat, soll dadurch keine Nachteile bei seiner Rente haben. Wir bekennen uns zum Ziel, dass sich in Deutschland wie in der gesamten Europäischen Union die Lebensverhältnisse weiter angleichen. Struktur- und Investitionsfonds wollen wir zukünftig noch stärker auf Projekte ausrichten, die die Wettbewerbsfähigkeit steigern und Arbeitsplätze schaffen. Damit sich die Anstrengungen des Strukturwandels auch in den europäischen Beihilferegeln widerspiegeln, setzen wir uns dafür ein, die europäischen Wettbewerbsregeln für die vom Ausstieg aus der Braunkohle unmittelbar betroffenen Regionen so anzuwenden, dass die Ansiedlung neuer Branchen und die Schaffung von Arbeitsplätzen unterstützt wird. Flexible Regeln für die betroffenen Regionen müssen möglich sein.“

Zunächst steht hier: „Unser Europa lässt niemanden zurück“.
Das hört sich aus sozialer Sicht ja erst einmal sehr gut an.
Allerdings stellt sich dabei natürlich direkt die Frage:
Wer ist damit alles gemeint und in welchem Zustand wird man nicht zurückgelassen?

Die Antwort darauf erhält man dann in den nächsten Sätzen:
Zunächst heißt es „Wir lassen die Schwächeren unserer Gesellschaft nicht im Stich. Solidarität ist die zwingende Ergänzung von Eigenverantwortung. Wir stehen in Deutschland für einen Sozialstaat, der Leistung anerkennt und einen fairen Ausgleich schafft. „
Auf den Kontext bezogen scheint mit „unserer Gesellschaft“ die deutsche gemeint zu sein. Also zumindest die Europäer mit deutscher Staatsbürgerschaft sollen anscheinend schon mal mindestens fair und sozial am gemeinsamen Ertrag beteiligt werden.

Stellt sich noch die Frage welcher soziale und faire Anteil für den Rest der EU- Bürger laut dem Wahlprogramm vorgesehen ist.
Zitat:
„Unser Europa der sozialen Sicherheit konzentriert sich auf Grundstandards bei Arbeitnehmerrechten sowie Gesundheits-, Umwelt- und Verbraucherschutzstandards. Gleichwohl bleiben Mitgliedstaaten für die sozialen Sicherungssysteme, Regulierungen zum Mindestlohn oder der Altersvorsorge selbst verantwortlich. „

Das hört sich dann sozialpolitisch leider fast nach dem Worst- Case Szenario an.
Für die soziale Absicherung und die Rente soll jeder EU- Mitgliedsstaat selbst verantwortlich sein. Einen gemeinsamen unteren Mindestlohn soll es nicht geben. Also kann es hier jederzeit zu einem „Race To The Bottom“ kommen.

Also aus der Aussage „Unser Europa lässt niemanden zurück“ scheint sich nur für deutsche Staatsbürger eine Aussicht auf die soziale Sicherung eines lebenswertes Existenzminimums zu ergeben. Außer mit den „Grundstandards bei … Gesundheitsschutzstandards“ ist das Anrecht auf eine Gesundheitsversorgung gemeint, welche dann auch natürlich eine lebenserhaltende ernährungstechnische Versorgung beinhalten müsste. Da es dann aber im weiteren heißt „Gleichwohl bleiben Mitgliedstaaten für die sozialen Sicherungssysteme … selbst verantwortlich.“ ist dies eine Interpretation welche wohl nur für Menschen in Frage kommt, die ihr Gewissen beruhigen wollen, wenn sie tatsächlich eine der Unionsparteien wählen wollen.

Und die Frage, ob ein finanzieller Ausgleich zwischen den EU Staaten nicht schon zur Sicherung der eigenen Interessen notwendig ist, damit sich Staaten wie Italien und Griechenland nicht anderen Bündnissen zuwenden (müssen), Stichworte „Neue Seidenstraße“ und „Mittelmeerzugang für Russland“, stellt sich natürlich auch noch.
Ebenso ob dieser aus Gründen der Fairness nicht geboten wäre.
Hierzu ein paar Fakten zum Euroraum und zum EU- Binnenmarkt, welche bereits in einem der vorherigen Blog- Beiträgen genannt wurden:

  • Im Euroraum und dem Binnenmarkt der EU konkurrieren wir weiterhin um die Finanzierung unserer nationalen Haushalte und Sozialversicherungssysteme
  • Haben einzelne Staaten hier wegen ihrer Größe, ihrer geografischen oder klimatischen Lage, ihrer Bevölkerungsgröße, ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit zu Beginn
    der gemeinsamen Union, der Größe ihres Sprachraumes, also bezüglich des Nutzens des Erlernen der Sprache, usw. einfach einen natürlichen Vorteil gegenüber anderen?
  • Bei einer gemeinsamen Währung findet keine Wechselkurs- bedingte Anpassung der Außenhandelsbilanzen statt. Die Wettbewerbsfähigkeit muss durch ein Drücken der Löhne und dadurch dann der Mieten, usw. bewusst herbeigeführt werden. Das ist mit Sicherheit politisch sehr viel schwerer, oder auch gar nicht durchzusetzen.
  • Besonders wichtig: Drittländer können in einem Land ihre Waren verkaufen und in einem anderen einkaufen. Und das taucht in keiner bilateralen Leistungsbilanz auf. Das geht bei getrennten Währungen nicht.
  • Race to the Bottom: Wenn ein Land mit seinen Sozialstandards, Unternehmenssteuern, Mindeststandards für Drittländer, usw… nach unter geht, müssen dies die anderen auch, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
    Besonderes Problem: wenn der Euroraum eine negative Bilanz nach außen hat, dann reicht es nicht mal, dass sich das wirtschaftlich stärkste Land mit einer ausgeglichenen Gesamt- Bilanz zufrieden geben würde, da dann mindestens einige der andere EU- Staaten ein Minus haben müssten.
    Das führt auch, wenn keiner Eingreift zum Race to the Bottom.
    Besonders und teilweise kaum nachprüfbar im Euroraum aber auch schon im gemeinsamen Binnenmarkt mit den 4 Freiheiten.
    Wenn das Land, dass die beste Ausgangsposition hat maximal runter geht, bis an die Schmerz- und Gefahrgrenze, müssen die anderen unter diese Grenze.
  • Bei den 4 Freiheiten: (Kapital, Personen, Waren und Dienstleistungen) kann man auch mit dem Kapital des Bilanz- Überschusses sich im anderen Land alles kaufen bevor es einen Währungsausgleich gibt. Auch Zeitungen usw… . Damit hat man eine riesen Macht in dem anderen Land.
  • Es besteht die allgemeine Gefahr zuviel Kapital aus dem Ausland zum Schulden machen und zum Ausgeben für Soziales und der Sicherheit, usw. zu beziehen als man zuvor zur Kapital-Verwaltung nach außen gegeben hat. Daher ist die EU- Schuldenbremse unserer Ansicht nach für solche Fälle richtig.
  • Es gibt natürlich auch zwischenstaatliche Unterschiede in der Produktivität, welche durch gute Bildungspolitik, usw… realisiert wurden, hier ist zu prüfen wie man das fördert und angemessen belohnen kann ohne die anderen gleich ins Unglück zu stürzten, oder den ganzen eigenen Bilanzüberschuss dadurch erklären zu wollen (Stichwort: Hausaufgaben gemacht) 😉
  • Ein Wort zu denen, die kein Ausgleichssystem wollen: Die Ressourcen und die guten Produktionsbedingungen sind nun einmal unterschiedlich verteilt, wenn man nicht will, dass man wieder zur konkurierenden Bündnispolitik („Triple Entente“, usw.) zurückfällt, muss man sich gegenseitig eben fair, demokratisch legitimiert, einen Ausgleich und eine Existenzsicherung soweit möglich garantieren. Alles andere führt nur wieder zum Krieg.
  • Und ob es gut gehen kann, dass Jobsuchende aus EU- Ländern mit geringer Wirtschaftskraft, dann zu uns kommen (müssen) um Arbeit zu finden und dann bei uns in unsere Sozialsysteme und unsere öffentliche Haushalte einzahlen müssen, während bei denen zu Hause dann die Beiträge fehlen, ist wohl auch zu bezweifeln. Das muss doch irgendwann zu Aggressionen führen.

Bei der Europawahl 2019 stellen nicht nur diejenigen Parteien eine Bedrohung für die EU da, die aus unbegründeten nationalen Bestrebungen die EU abschaffen oder zumindest politisch minimieren wollen, sondern vor allem auch diejenigen, welche auf Kosten anderer EU- Mitgliedsstaaten sich einen unfairen und unsozialen Vorteil verschaffen wollen.

Und unter Berücksichtigung der genannten Fakten würde die Umsetzung der
im Wahlprogramm genannten Positionen leider genau zu solch einem
unfairen und unsozialen Vorteil führen.

Daran ändert auch das genannte Ziel „Wir bekennen uns zum Ziel, dass sich in Deutschland wie in der gesamten Europäischen Union die Lebensverhältnisse weiter angleichen.“ nichts. Dies hört sich mehr nach einer Aussage von Kandidaten bei einem Schönheitswettbewerb an, welche sich dann den „Weltfrieden“ wünschen. Es ist zwar begrüßenswert, dass Strukturfonds zur Erreichung dieses Ziels eingesetzt werden sollen aber wie soziale Misstände und unfaire Konstellationen auf dem Weg dorthin vermieden werden sollen wird nirgendwo genannt, nur was man alles nicht tun möchte.
Und dass eine Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit eines EU- Staates zur Verringerung der Wettbewerbsfähigkeit eines anderen EU- Staates im EU- interne Wettbewerb führen kann und wohl auch wird, wird auch nirgendwo erwähnt.

Ein Wort an und zum neuen Junge Union Vorsitzenden Herrn Kuban

Erst mal Glückwunsch zur Wahl.

Sicherheitspolitisch gibt es an den in der Rede vorgetragenen Positionen, soweit ich diese gerade überblicke, eigentlich nur zu kritisieren, dass man neben der Forderungen nach konsequentem rechtsstaatlichem gerichtlichem Vorgehen gegen Straftaten von Asylsuchenden, bei den anerkannten Asylsuchenden aber auch kein Klima der Angst erzeugen darf, schon beim kleinsten Vergehen abgeschoben zu werden.
Wichtig ist, dass wir nicht zu viele Asylsuchende aufnehmen. Ein Rosinen picken, nach dem Motto, die immer „artigen“ dürfen bleiben, für die übrigen nehmen wir jemand anders, am besten einen Pfleger, darf es nun auch nicht geben …

Nun zur Sozialpolitik:
Könnt ihr in der Jungen Union eigentlich etwas mit der Aussage:
„Bei der Verfolgung der eigenen Interessen, gilt es auch die Interessen der anderen zu berücksichtigen“ anfangen?
Ein wichtiges Interesse, anscheinend auch für euch, besteht darin, dass wir eine starke, handlungsfähige und stabile EU benötigen um international bestehen zu können.
Und die Nato ist auch nicht völlig unwichtig.
Was sind den bitteschön die Interessen der übrigen EU- und Nato- Staaten?
Hat das schon mal jemand von euch, oder der Mutterparteien CDU/CSU geprüft?
Wenn ja, wo kann man das Ergebnis nachlesen?
Geht es in der EU wirklich fair, sozial und ausgeglichen genug zu, damit sich Staaten wie Frankreich, Italien, die Osteuropäischen EU- Staaten und der Rest der EU, nicht irgendwann nach besseren Bündnissen umsehen?
Reicht es wirklich zu sagen in Frankreich und Italien stehen die Dinge aktuell eben weniger gut, ohne zumindest nach bestem Wissen und Gewissen zu prüfen, ob das nicht vielleicht etwas mit dem Euro, dem gemeinsamen Binnenmarkt und unseren Sozialen Mindeststandards und unserer Steuerpolitik zu tun haben könnten?
Lest doch mal diesen Artikel der KSLP https://konservativsozialliberaleplattform.org/2019/03/10/anmerkungen-zu-akks-antwort-auf-macron/ und die übrigen Artikel hier, um einmal einige Fakten zu sehen, die deren Interessen im Weg stehen könnten. Gleiches gilt für GB.
Und die Interessen der übrigen Nato- Staaten sollte man auch im Auge behalten.

Und unseren Wohnungsmangel in den Ballungszentren sollte man auch nicht nur für einen Seitenhieb auf Jusos verwenden. Da braucht es konkrete Lösungsvorschläge.

Und noch ein Wort zur DUH. Man sollte auf keinen Fall im Werben um Wählerstimmen und im reinen Binnenmarkt- Absatzinteresse der Industrie, repressiv gegen Organisationen vorgehen, solange diese ihre Ziele im rechtlichen Rahmen verfolgen.
Wenn wir durch Organisationen wie der DUH irgendwann einen unfairen, erheblichen Wettbewerbsnachteil gegenüber anderen Staaten bekommen, muss man eben die Gesetzeslage ändern, damit in solchen Fällen rechtsstaatlich eingeschritten werden kann, falls solche Organisationen nicht auch die anderen Industrien in den Mitbewerber- Staaten ebenfalls in gleichem Maße prüfen wollen oder können.

Und es stimmt zwar, dass sich die zentralen Entscheidungsträger nicht zu viel mit Fragen zur Gleichberechtigung und zur fairen Berücksichtigung von Interessen von Minderheit beschäftigen sollten, man sollte aber auch nicht künstlich einen Aufschrei der „Vertreter“ dieser Interessen herbeiführen und sich dann darüber beschweren, wenn das eine zeit lang zum Thema wird. Wer einen Stein ins Wasser wirft ist auch Schuld, wenn sich hinterher einige Umziehen müssen und dadurch unnötig Zeit verschwendet wird.

Für die Europawahl 2019 liegen somit weiterhin die Grünen am nächsten an den KSLP- Positionen …

An die aktuell nicht unbedingt auf KSLP- Kurs befindliche CDU/CSU:

Es geht jetzt nicht darum zu wetteifern, wer die meisten Phobien (Angst ans sich ist nicht unbedingt schlecht, solange keiner [vorsätzlich] zu Schaden kommt) im Land, der EU oder der Welt hat.
Sondern um die Frage:
– Ist die Eurogruppe und die EU sicher, sozial und fair genug?
Fangt endlich an über die Frage zu Reden:
– Ausgleichssystem: ja oder nein.
– gemeinsame Grundsicherung: ja oder nein.

Und eins noch:

Bevor die ehemaligen Alliierten Besatzungsmächte Frankreich und Großbritannien ihr Einverständnis zur deutschen Einheit gegeben hatten, hatten diese und auch Italien unter anderem ihre große Sorge vor unserer (der deutschen) eventuellen zukünftigen großen wirtschaftlichen Macht zum Ausdruck gebracht. Und Frau Thatcher hatte vor dem „deutschen Wesen“ gewarnt.
Trotzdem hatten Sie der Wiedervereinigung dann doch zugestimmt, welche vom damaligen Bundeskanzler Herrn Helmut Kohl damals mit dem 10- Punkte Programm schon recht forsch und frech forciert wurde.
Bisher gilt dieser Schritt Herrn Kohls aber zurecht als mutiger Schritt, welcher das deutsche Volk wieder vereint hatte.
Wenn wir nun aber bei der erstbesten Gelegenheit alle die genannten Sorgen und Vorurteile von damals dadurch bestätigen, dass wir in so eine wichtigen Moment wie dem aktuellen eine so wichtige Frage wie die, ob es innerhalb der Eurozone und des gemeinsamen EU- Binnenmarktes fair, chancengleich und ausgeglichen genug zugeht, einfach unter den Tisch fallen lassen,
entehren wir diesen mutigen Schritt des Herrn Kohls im Nachhinein auf schärfste Weise.
Vor allem von der Unionsparteien müsste daher meiner Meinung nach eine ehrliche öffentliche Auseinandersetzung mit dieser Frage nun endlich stark forciert werden.
Davon habe ich bisher aber noch nichts mitbekommen …

Und was ist mit China:
Die EU hat da ja wohl genauso wie die USA ein riesen Leistungsbilanzminus.
Kann das bitte mal jemand prüfen, und sagen ob das ein Problem ist.