Anmerkung zum Verhältnis: Konservative und Progressive

Jede politische Bewegung und jede Partei mit Regierungsanspruch braucht einerseits Strömungen, die sich um Stabilität, Haushalten mit den eigenen Kräften, Kontrolle und Sicherung der eigenen Stärke und Möglichkeiten mit fairen Mitteln kümmern, anderseits aber auch Strömungen, die bei neuen Ideen schnell vorangehen wollen, die bis an die eigenen Belastungsgrenzen gehen wollen, die nicht erst alles bis ins kleinste Detail durchdenken wollen bevor sie loslegen.

Die ersten Strömungen sind als konservativ zu bezeichnen, die zweiten als progressiv.

Die Aufgabe der konservativen ist es also „den Laden zusammenzuhalten“ und darauf zu achten, dass man nicht jedem Impuls direkt folgt. Die progressiven müssen dafür sorgen, dass neue Ideen in die Diskussion kommen und Druck ausüben, dass sich die Dinge nicht zu langsam verändern.

Jede politische Bewegung und Partei braucht also sowohl konservative als auch progressive Kräfte um Erfolg haben zu können. Und um ein Land, ein Bündnis oder die ganze Welt voranbringen zu können, ohne dass die Sicherheit oder die Stabilität gefährdet werden würde.

Deshalb ist es falsch konservativ mit rechts oder national gleichzusetzen und progressiv mit links und international.

Auch eine Bewegung für mehr Solidarität, mit Anstand und Vernunft, die nach innen und außen wirken will, braucht sowohl konservative als auch progressive Kräfte.