„Unfriedlicher“ (Standort)wettbewerb

Wenn 115 Menschen auf einer unbewohnten, aber „fruchtbaren“ Insel stranden würden, würden sie dann zusammenarbeiten, um zu überleben. Zumindest soweit wie für den eigenen Bedarf nötig? Oder sogar machbar solidarisch mit dem Ziel der Bedarfsdeckung für jeden einzelnen?

Das hängt wohl davon ab welche 115 Leute da zusammen gestrandet sind.
Vor allem wenn sie sich demokratisch organisieren wollen. 🙂

Wenn man das Beispiel als Analogie für die aktuelle Weltlage sehen möchte, sollte man wohl davon ausgehen, dass sich 8 Gruppen gebildet haben. Mit einer Aufteilung von 30, 20, 17, 15, 10, 8, 8 und einmal 7 Menschen in diesen Gruppen. Dann wollen wir das mal so annehmen.

In der 30er und der 15er Gruppe soll sich eine (soziale) Partei-Diktatur bzw. Autokratie heraus gebildet haben. Die 20er Gruppe ist gerade dabei in eine ethisch-nationale Demokratie mit der Vorherrschaft einer Ethnie abzudriften. Eine 8er Gruppe ist eine Monarchie. Die 17er, 10er, andere 8er und 7er Gruppe sind mehr oder weniger frei demokratisch und außer der 17er bilden sie zusätzlich eine Union mit Zwang zur Gewährung der 4 wirtschaftlichen und individuellen Freiheiten.

Die 17er Gruppe ist dabei „militärisch“ am stärksten. Wobei die 17er und die 15er Gruppe in der Lage wären die gesamte Insel, aber dann einschließlich sich selbst, abzufackeln.

Die 8er Monarchie soll über einen gewaltigen Überschuss an wichtigen Rohstoffen verfügen. Die 10er Demokratie und die 30er soziale Partei- Diktatur sollen über die wirtschaftlichsten Standorte zur Produktion und für den Anbau verfügen. Wobei die 30er Diktatur zusätzlich am Meer liegt und die 10er Demokratie genau in der Mitte zwischen der 8er und der 7er Demokratie wobei die in der 8er Demokratie einen höheren Lebensstandard aber auch höhere „Unterhaltskosten“ gewohnt sind, vor allem da die 7er Demokratie lange Zeit unter der Vorherrschaft der 15er Gruppe stand als diese noch eine (soziale) Einparteienherrschaft darstellte.

Und die 17er, 10er, und die beiden 8er Gruppen sollen aktuell am „Wohlhabendsten“ sein.

Wobei die 17er und die 15er prinzipiell auch im Stande wären autark zu überleben.

Also soviel zur Ausgangslage, die sich in den ersten Jahren herausgebildet haben soll.

Wem es noch nicht aufgefallen ist: Die 30er Gruppe soll mehr oder weniger China, die 20er Indien, die 17er die USA, die 15er Russland, die 10er Deutschland, die 8er Monarchie Saudi- Arabien, die 8er Demokratie Italien und die 7er Gruppe Rumänien darstellen.

Die Frage ist jetzt wie sollten dich die „Deutschen“ einmal aus eigenem (fairen) Interesse, aber auch einmal aus Fairness und einmal aus Solidarität verhalten?

Wobei Fähigkeiten und Besitz unter den „Deutschen“, wie auch innerhalb der meisten anderen Gruppen ungleich verteilt sei und damit auch etwas die (fairen) Interessen.

Deutschland hätte also aktuell teilweise einen relativ hohen Lebensstandard, wirtschaftliche Standorte und eine Lage genau in der Mitte einer Wirtschaftsunion. Dafür aber keine Rohstoffe und eher wenig Militär.

Es benötigt also Rohstoffe und Sicherheit von außen. Und es befindet sich in einer Union in welcher freier Personen-, Waren-, Arbeits- und Dienstleistungsverkehr Pflicht ist. Wobei auch die anderen beiden Gruppen Rohstoffe und Sicherheit von außen brauchen aber über weniger wirtschaftliche Standorte und eine schlechtere Lage verfügen. Man kann als Gruppe mit einer Übergangszeit von 2 Jahren aus dieser Union auch wieder raus. Zusätzlich sei demografisch schon sicher, dass die ethisch „Deutschen“ bald nicht mehr die Mehrheit im Land stellen, sondern die Abkömmlinge aus allen 3 Gruppen der Union zusammen. Wobei „Italiener“ und „Rumänen“ in ihren Gruppen nach aktueller Dynamik weiterhin die Mehrheit stellen würden.

Also als Tauschbasis für die Rohstoffe wird man seine Produktionsstandorte und seine Arbeitskraft anbieten wollen. Ebenso für die Sicherheit wenn es die nicht umsonst gibt. Und wenn man selbst bestimmt bleiben will wird zur Sicherheit auch dazugehören sich seine Verfassungsform selbst aussuchen zu dürfen.

Man wird wohl auf jeden Fall genug Rohstoffe und Sicherheit anstreben, wenn man fair ist allerdings nicht mehr als den fairen Anteil. Dabei wird man wohl vernünftiger Weise vor allem darauf achten, dass die Gruppe die man sich für seine bzw. die gemeinsame Sicherheit „ausgewählt“ hat, das wäre dann aktuell die USA, nicht zu schwach oder desinteressiert und als „gute“ Deutsche nicht zu „schlecht“ wird. Zumindest diejenigen „Deutschen“ welche nicht eine „soziale“ Diktatur, also eine chinesische Hegemonie herbei sehnen. Wobei es in der USA- Gruppe auch eine kleine oligarchisch motivierte Teilgruppe geben soll. Welche in der USA gerne eine Oligarchie einführen möchte. Wie sollten sich die „Deutschen“, wenn sie dies überhaupt mitbekommen, diesbezüglich verhalten?

Und vor allem wie gegenüber seinen andern beiden Unionspartnern? Deren ihre „Bewohner“ ziehen mittlerweile nach Deutschland, da es vor allem dort die Arbeitsplätze gibt, da dort die Standorte wirtschaftlicher sind. Dadurch wird es für die Zurückbleibenden immer schwieriger mittels ihrer weniger wirtschaftlichen Standorte genug für den eigenen Rohstoff- und Sicherheitsbedarf exportieren zu können. Es droht Verelendung. Außer es findet innerhalb der Union ein hinreichender Ausgleich statt. Oder diese beiden Unionspartner schließen sich zusammen und beenden den Zwang zur Gewährung der 4 Freiheiten, und wenn das nicht reicht, wären sie zusammen militärisch immer noch überlegen genug sich zumindest den fairen Anteil an den wirtschaftlichen Standorten zu sichern. Oder gleich mehr. Sie könnten auch einfach das Elend so lange hinnehmen bis sie in Deutschland die Mehrheit haben und dann eine politische Union bilden und sehen wie sie dann mit der deutschen Minderheit umgehen, wegen deren ihrem Veto- Recht sie so lange Elend ertragen mussten.

Also angesichts dieser Lage bleibt den Deutschen eigentlich nur sich fair und besser gleich solidarisch zu verhalten und ihren Standortvorteil nicht unfair und unsolidarisch auszuspielen und eben zu teilen und am besten gleich eine politische Union zu gründen.

Oder man strebt gleich eine sozialistisch- totalitäre Union mit China und vielleicht Rotrussland an und will die anderen beiden aus Mangel an anderen Alternativen dort rein treiben.

Oder man strebt eine Beschränkung des Wahlrechts auf die eigene Ethnie, oder nur mit einer von den beiden anderen in Deutschland an, solange es dazu noch in der Lage ist und versucht zum Beispiel aufbauend auf ein Militär- Bündnis mit den US- Oligarchen und den Saudis und hinreichend vielen anderen, seine(n) Unionspartner weiter als Arbeitskraftquelle zu missbrauchen, solange das mehr nutzt als kostet, und denen ihr Elend in kauf zu nehmen.
Das würde ich dann als unfairen, unfriedlichen Standortwettbewerb bezeichnen.

Also ich wäre für die erste Variante inklusive Bildung einer gemeinsamen politischen Union.

Das ganze sollte ja wie gesagt eine Analogie für die Wirklichkeit sein.

Zurzeit befindet sich Deutschland tatsächlich in einer vergleichbaren Position. In der EU gibt es einen Zwang zur Gewährung wirtschaftlicher und individueller Freiheiten und dadurch einen Standortwettbewerb mit ungleichen Karten, wobei Deutschland mit die besten hat. Und die „ethisch“ Deutschen verlieren die Mehrheit in Deutschland. Wir gestehen uns beides aber nicht ein und diskutieren auch nicht darüber.

Der soziale und regionale Ausgleich innerhalb der EU ist relativ klein und sowohl während der griechischen Schuldenkrise gab es laut einem Handelsblattberichts, kann man im meinem Blog nachlesen, Mangelernährung an Nährstoffen und jetzt während Corona hatte der Süden weniger Intensivstationsbetten in den Krankenhäusern. Und die Hilfsfonds sind weitgehend begrenzt auf die Bewältigung der aktuellen Krise und haben gar nichts mit einer Kompensation der unterschiedlichen Karten im Standortwettbewerb zu tun.

Und die Regierungserklärung von Kanzler Scholz hat sich diesbezüglich jetzt auch eher nach schönreden und einem ignorieren dieser Fakten angehört. Also einem weiter so beim Standortwettbewerb mit ungleichen Karten und fehlendem hinreichenden sozialem und regionalem Ausgleich.

Gleichzeitig soll aber auch die Einbürgerung erleichtert und beschleunigt werden.

Also es findet kein eingestehen des aus Sicht derjenigen die zurückbleiben müssen unfairen Wettbewerbs statt. Kein faktenbasiertes Prüfen ob, der soziale und regionale Ausgleich zumindest fair und machbar solidarisch hinreichend ist. Kein Versuch die Bevölkerung davon zu überzeugen, dass wir hier schauen müssen, dass wir wirklich fair und am besten auch machbar solidarisch sind.

Und auch keine Apelle an die strategische Solidarität, da es eine schlechte Strategie ist jemand solange unfair und unsolidarisch zu behandeln bis er sich politisch wehren kann, durch den Wechsel der Mehrheit.

Und keine Warnung, dass ein unfriedlicher Wettbewerb vor allem der Kapitalseite nutzt. Sich die importabhängigen Staaten und ihre Bürger um ihre Kontroll- und Ausgleichsbefähigung über die private Kapitalseite bringen. Das so auch Szenarien wahrscheinlich werden bzw. einfach nicht mehr demokratisch verhinderbar in der die Karten von keiner Staatsgemeinschaft im Wettbewerb mehr überhaupt noch für zumindest alle dort ausreichen. Spätestens dann wird aus dem unfriedlichen Wettbewerb dann recht sicher tatsächlich Krieg.

Na ja es bleibt die Hoffnung das Kanzler Scholz diese Einsichts- und Handlungserklärung zu Beginn des neuen Jahres noch nachholt.

Von der Opposition hört man diesbezüglich aber auch nichts.

So fährt Deutschland weiter den Kurs seine Karten vermeidbar unfair voll auszuspielen, bis sich die Mehrheitsverhältnisse im Land durch Zuzug so verändert haben, dass die Mehrheit aus Staaten mit weniger guten Karten kommt und diese Mehrheit dann zumindest in Bezug auf ihre eigene Heimat sozial genug ist damit die EU endlich wirklich fair und solidarisch werden kann. Um unseren Importbedarf, dann gemeinsam, zu decken sind wir aber auch dann weiter vom Handel(n) mit dem nicht EU- Ausland abhängig.

So oder so liegt dann unser Schicksal aber noch mehr als jetzt in den Händen von, von uns zuvor zumindest vermeidbar unfair behandelter Europäern. Hoffen wir mal, dass die dann nicht nachtragend sind.

Und das wäre noch das Best Case Szenario, die Wahrscheinlichkeit, dass es einen schlechteren Verlauf, eventuell ähnlich den beiden andern aus dem Inselbeispiel, nimmt ist mir einfach zu groß anstatt alles einfach unkommentiert und ohne Umsteuerungsstreben zu belassen.

Bietet „die Welt“ ihre Arbeitskraft, ihre Güter und ihre Dienstleistungen zu billig an?

Ist das weltweite Angebot an Gütern und Dienstleistungen zu günstig?

Werden Externalitätskosten, also Kosten die nicht unmittelbar für ein Produkt anfallen, sondern entweder als Folge der Angebotserstellung, – erbringung oder -nutzung entstehen, wie Umweltschäden, eventuelle Gesundheitsschäden oder durch externe Schocks und anschließende „staatliche Kostenübernahme“, gegen die keine Versicherung einen „privaten“ Schutz anbietet, wie die aktuellen Corona- Pandemie, nicht hinreichend in den Angebotspreis mit einberechnet?

Die Antwort dürfte wohl in allen drei Fällen ja heißen, besonders deutlich wird dies aktuell in der Corona Pandemie- Krise.

Kein Unternehmen, aus welchem Staat auch immer, hat sich finanziell darauf vorbereitet. Und durch den ungebremsten Konkurrenzdruck im zumindest diesbezüglich freien Weltmarkt hätte es wohl auch kaum eines, oder praktisch eher gar keines, gekonnt. Aber auch kein Arbeitnehmer hat sich Reserven hierfür aufgebaut, und es ebenfalls praktisch, durch den Konkurrenzdruck, wohl kaum gekonnt. Auch kein Staat hat sich für den nun eingetretenen und wohl noch etwas länger anhaltenden Einnahmerückgang bei gleichzeitiger Zunahme der Ausgaben zuvor ein Polster aufgebaut und es wohl praktisch, ebenfalls wegen des internationalen Konkurrenzdrucks, auch nicht tun hätte können.

Es bietet, aus guten Gründen, auch kein Versicherungskonzern hierfür eine Absicherung an. Zu unkalkulierbar wären hier wohl die Kosten und wohl auch zu hoch, um den sich diesbezüglich versichern Lassenden, durch die Zusatzkosten, noch eine Chance am Markt zu lassen.

In solchen Fällen wird dann ein Eingreifen der Staaten erwartet, also eine Kostenübernahme der in Staaten organisierten Gemeinschaften.

Es stellt sich also die Frage:
Wer sollte für die aktuelle, durch einen externen Schock verursachte, Krise und wer sollte bei zukünftigen Krisen zahlen?

Die Kunden, und wenn ja, nach Kaufkraft gewichtet progressiv oder jeder gleich?
Die Unternehmen, und wenn ja, durch aufbrauchen von angesammelten oder zukünftigen Gewinnen oder Gewinn unabhängig?
Die Staaten, und wenn ja, jeder getrennt oder gemeinsam?
Die Arbeitnehmer, und wenn ja, nach Einkommen gewichtet progressiv oder jeder gleich?
Die von staatlicher oder privater Umverteilung Abhängigen durch diesbezügliche Einsparungen?
Die nächsten Generationen?

Und wie?

Durch mehr Steuern oder einmalige Vermögensabgaben? Internationale oder Nationale?
Durch Wirtschaftwachstum alleine? Auch Nachhaltig und nicht (nur) auf Kosten anderer?
Durch frisches Geld einer MMT- Maßnahme?
(Zur Einschätzung von Risiken und Nebenwirkungen dabei schweige ich an dieser Stelle).
Durch Preiserhöhungen bedingt durch höhere Abgaben für Unternehmen?
Und wenn ja:
Politisch flankiert durch entsprechende Regulierungen?
Kann man dies national oder in Staatenbündnissen wie der EU alleine durchsetzten?
Oder braucht man da eine international abgestimmte Regulierung?
Und was macht man wenn da nicht alle Staaten und vor allem zu viele nicht mitmachen wollen?
Ist man im freien Weltmarkt dann verloren, muss man die direkten und vor allem die mittelbaren Kostenvorteile der nicht mitmachenden Staaten bzw. Unternehmen dann einfach hinnehmen, da man durch Freimarktverträge dazu verpflichtet ist?
Freimarktverträge dienen eben in der bisherigen Praxis nicht der Kooperation und der gemeinsamen Krisenbewältigung, wie ich in meinen vorhergehenden Blogbeiträgen schon des öfteren begründet habe, sondern vielmehr einfach nur dem Ziel der möglichst freien privaten Verfügungsgewalt über das eigene Eigentum, des Rückganges des staatlichen Anteils am gesamten Eigentum und vor allem zum Begrenzen des demokratisch legitimierten Handlungsspielraums zum Zugriff auf Privateigentum, zum Beispiel dadurch, dass man nur noch zum Marktpreis enteignen können soll, oder zumindest mittelbar, durch erhöhten zwischenstaatlichen Konkurrenzdruck, auch der Erträge daraus.
Und eben nicht wie es z. B. unser Gesundheitsminister Herr Spahn beim „Forum for a New Economy“ (https://newforum.org/) bei der Veranstaltung „New Paradigm Workshop“ (https://newforum.org/new-paradigm/re-live-corona-und-die-lehren-welches-staatsverstaendnis-macht-deutschland-erfolgreich/) zum Ausdruck brachte, als er als Pro- CETA- Ratifizierungs Argument anmerkte, dass wir gemeinsame Handelsbestrebungen und koordinierte Maßnahmen gegen, und im Wettbewerb, mit einem immer stärker werdenden China bräuchten.
Aber genau das bietet CETA, oder andere Freimarktverträge eben überhaupt nicht.
Wenn ein Staat sich einen mittelbaren Kostenvorteil durch eine einseitig stärkere Marktöffnung oder nicht -begrenzung mit China verschafft, wird es für die anderen Staaten durch solche Verträge nur noch schwerer sich gegen diesen, z. B. alleine oder in einer Koalition der Willigen zu schützen. Jetzt muss zusätzlich zu allen EU- Staaten auch noch Kanada zustimmen, wenn man da politisch handeln will. Da muss nur ein Staat ein „gutes“ Angebot von China bekommen und schon ist man als Einzelstaat und gemeinschaftlich Handlungsunfähig.

Und Herr Spahn hatte ja selbst festgestellt, dass am Beginn der Corona- Pandemie Krise bedingt durch zunächst fehlende Solidarität, oder zumindest, wie bei mir auch, eine als fehlend eingeschätzte hinreichende Solidarität, innerhalb der EU und vor allem von Deutschland, die Einschätzung ob man China als „Unterstützer“ betrachtet bei über 50 % und Deutschland als „Gegner“ ebenso bei über 50 % lag.

Wir brauchen dringend internationale Verhandlungen über kooperativen, hinreichend aktiv ausgeglichenen, priorisierten und regulierten Handel, nicht einfach nur noch mehr Freihandel, mit, zugespitzt formuliert, „Placebo- regulativen“ Ausschüssen, die dann wohl, so ist es zumindest mein aktueller Eindruck, auch eher sowieso nur der weiteren Deregulierung und Privatisierung dienen sollen. Und Investitionsschutzverträgen, die für die gemeinsame und/oder einzelstaatliche hinreichende Kontrolle des privaten Eigentums, sagen wir mal „nett“- formuliert, auch nicht gerade dienlich sind.
Und wenn man bedenkt welche Präsens und welchen Einfluss die Mitglieder des „Teams Hayek/Buchanan“ aktuell und in den letzten 30-40 Jahren haben und hatten, muss man bei jedem neuen internationalem Vertrag sowieso immer extrem auf der Hut sein, dass kostet sehr viel Zeit, die man sonst für „lebensdienlichere“ Verträge aufwenden könnte, wenn denn überhaupt noch geprüft und nicht alles einfach nur noch durch gewunken wird. Immer schön „OuiOui (WiWi)“ zu den aktuellen „Mehrheitsmeinungen“ der ökonomischen „Berater“ sagen. Und bei dem Herrn Holger Schmieding (https://de.wikipedia.org/wiki/Holger_Schmieding), welcher auch bei dieser Forums- Veranstaltung war, auch am ersten Tag, an welchem es vor allem um „Interessen“ ging, beim zweiten waren dann löblicher Weise auch mal „Werte“ dran (https://newforum.org/europe/highlights-thomas-piketty-on-the-german-ideology-and-the-renovation-of-europe/), ist man über Herbert Giersch und Karl-Heinz Paqué auch gleich wieder bei zumindest einem ehemaligen unmittelbaren „Research Fellow“ von Herrn Buchanan (https://de.wikipedia.org/wiki/James_M._Buchanan) in Viriginia angelangt, der Heimat u. a. der Byrd Machine (https://en.wikipedia.org/wiki/Byrd_Machine). Diesem „Team“ sein erklärte Auffassung ist ja, dass Verfassungen und Verträge nur Regeln enthalten sollten, denen jeder freiwillig zustimmt, ohne sich gemeinsam über ethische Fragen Gedanken machen zu müssen. Und dieses „Team „Hayek/Buchanan“ ist eben für einen Nachtwächterstaat, also für stark durch die Verfassung und/oder internationale Verträge eingeschränkte demokratisch legitimierte Zugriffsmöglichkeiten auf das Privateigentum. Zur Not auch durch marginale Revolution (https://marginalrevolution.com/), in kleinen Schritten, welche die Gesellschaften nicht aufschrecken, und die man sie „erlernen“ lassen kann.
Jede Krise und sonstige Gelegenheit bietet sich da, für die, natürlich an, um den nächsten Schritt zur Wunsch- Verfassung zu unternehmen.
So wundert es kaum, wenn auch in der aktuellen Krise neben dem obligatorischen „Bloß nicht die Steuern erhöhen.“ auch noch die bereits letztes Jahr von unserem Wirtschaftsminister Herrn Altmeier, eher wenig beachtet, ins Spiel gebrachte Sozialabgabenbremse bei 40 % für die Verfassung, nun nochmal, wohl ausgehend von diesen „Kreisen“ durchzusetzen versucht wird. Jetzt kann man ja wieder ein neues Narrativ dafür finden, um Genügende zu „überreden“. Und die Steuerabgabenbremse wartet auch schon, bzw. war schon im Bundestagswahl-Programm 2017 der FDP. Die Sozialabgabenbremse wird die SPD- und die Grünen- Bundestagsfraktion hoffentlich nicht mehr mit durchwinken. Soweit an der Nase rum führen werden die sich hoffentlich auch nicht lassen. Hoffentlich …

Aber zurück zur Frage wer für die Kosten der aktuellen Pandemie zahlen sollte und wie und mit welchen Sicherheiten und in welcher Zeit.

Vor allem von der FDP wird ja darauf gedrängt dies ohne Steuererhöhungen nur Wachstumsfinanziert tun zu wollen. Wenn man bedenkt, dass einige Menschen wohl in den letzten Monaten weniger konsumiert haben als normal, schlicht weil das gewohnte Angebot nicht mehr zur Verfügung gestellt werden konnte, und andere durch dieses insgesamt „Weniger an Angeboten“ mehr verdienen konnten als vorher, könnte bis dürfte es tatsächlich kurzfristig zu einem allgemeinen Wachstum kommen. Aber ob das alleine reicht um alle Schulden zu begleichen?

Auf keinen Fall sollte man jetzt (wieder) in einen entfesselten Jeder gegen Jeden (Staat) Wettstreit um mehr Wachstum für sich verfallen der auch noch (wieder) auf Sozial- und Lohndumping beruht und/oder dazu führt und bei dem dann wieder keine Zeit für (internationale) kooperative Reformen oder überhaupt nur zur allgemeinen demokratische Meinungsbildung bleibt. Damit für einige wenige, und für deren (vermeintlich hinreichende) Interessen gerade noch genügend viele andere, wieder „goldene Zeiten“ anbrechen können auf Kosten und/oder zumindest unter Ignorieren des Bedarfs der anderen.

Vielmehr sollte man jetzt schauen wie man aus der aktuellen Krise und dann auch weiterhin darüberhinaus kooperativ und mit möglichst wenig gravierenden echten Entbehrungen für alle und möglichst jeden einzelnen hinauskommt.

Die Kosten weltweit wirkender und alle betreffender, externer Schocks, wie der Corona- Pandemie, muss man auch durch gemeinsame Anstrengung lösen, zumal wenn man über einen gemeinsamen Weltmarkt verfügt, wo sich (fast) keiner eine hinreichende finanzielle Prävention, zumindest alleine, leisten kann. Von mir aus kann man erst mal darauf hoffen, dass es nun zu einer hinreichenden Erholung, der zum Angebot passenden, Nachfrage inklusive eines Aufholprozesses der Nachfrage kommt. Darunter darf dann aber das Soziale und die Nachhaltigkeit nicht vermeidbar leiden.
Auf den Wachstum verlassen darf man sich aber nicht. Man muss zumindest darüber hinaus hinreichend Maßnahmen auf den Weg bringen, welche einerseits die Nachfrage nicht zu sehr drücken und damit eine neuerliche Krise heraufbeschwören können, aber dennoch den Staaten sicher genug direkte Steuereinnahmen generiert, sei es durch Vermögensabgabe, progressive Konsumsteuern, international greifende Umsatzsteuer, usw, um die Schulden zu begleichen.
Denn auch eine Versicherung macht ja eigentlich auch nichts anderes als umzuverteilen, Beiträge gegen Auszahlungen, in gewisser Weise, zwischen drin wird das Geld natürlich noch angelegt und dadurch, im Ideal- und wohl auch Normalfall, vermehrt.
Oder Staaten „verschulden“ sich über ihre Zentralbanken, bis zu einem nicht zu sehr Inflation auslösendem Maße, mehr oder weniger durch Drucken frischen Geldes. Das wären dann quasi „kostenlose“ Schulden. Dann müsste man nur aufpassen, dass man dieses notwendige Maß auch wirklich einhalten kann. Und sich schon mal Gedanken darüber machen, wenn einem die Zentralbank mal nicht mehr so Wohl gesonnen ist. Immer hin ist die ja unabhängig. Eventuell ist es mit dem „kostenlos“ dann auch erst mal wieder vorbei.

Wie auch immer. Die Corona- Pandemie zeigt einmal wieder, dass die Unternehmen und Angestellten im gemeinsamen Weltmarkt, durch den Wettbewerbsdruck zu billig ihre Arbeit, Waren und Dienstleistungen anbieten müssen und auch Staaten nicht ausreichend vorsorgen können, höchstens nur zu einem Teil und nur auf Kosten anderer, die sie dann aber auch schon aus reinem Eigeninteresse, wegen der gemeinsamen Wertschöpfungsketten und damit es auf den Straßen ruhig bleibt, doch zumindest zum Teil retten müssen.

In einem gemeinsamen Weltmarkt muss man gemeinsame Krisen aber eben auch gemeinsam lösen. Dafür fehlt es aber noch an den nötigen gemeinsamen, demokratisch legitimierten, handlungsfähigen und -willigen Institutionen. So bleibt nur zu hoffen, dass genügend einzelne Staaten und Staatenbündnisse nun, zumindest in der aktuellen Krise, international genügend Werte- gebunden kooperieren damit man wir, und nach Möglichkeit alle recht gut aus dieser Corona- Pandemie Krise herauskommen.

Und nochmal daran zu erinnern:

„Ein gemeinsamer Markt, national oder transnational, braucht einen Ausgleich, wirtschaftlicher oder finanzieller Art, eine Priorisierung der Wirtschaftstätigkeit hin zur allgemeinen
Grundbedarfssicherung und hinreichende staatliche Regulierung für soziale, ökologische oder
sicherheitsrelevante Zwecke.
Ein Ausgleich ist wichtig, da die wirtschaftliche Konzentrationskraft des Marktes hin zu Standorten
mit optimalen Produktionsbedingungen einfach zu groß ist, um die unkorrigierte
Marktentscheidung einfach komplett akzeptieren oder tolerieren zu können.
Das ergibt sich ja schon aus der Hauptaufgabe des Marktes, durch einen fairen Wettbewerb der
Ideen, die optimale Kombination der Produktionsfaktoren Arbeit, Boden und Kapital zu finden. Zur
Erfüllung der Kundenwünsche.“