Offene Email ans Kollaps-Camp

Betreff: Hinreichend-Viele-Zelt im Camp?

ihr könntet noch ein Hinreichend-Viele-Zelt im Camp machen. Also nicht unbedingt versuchen noch vorher oder nachher eine Mehrheit für hinreichenden Klimaschutz zu begeistern. Sondern auf hinreichend Viele mit hinreichend Vielem hinarbeiten. Dann könnt ihr noch sagen, dass ihr nur so die freiheitlich demokratische Grundordnung als erfüllt anseht. Dann ist das auch zumindest formal legal. Theoretisch reicht mit hinreichend Vielem auch einer aus, der es dann freiheitlich demokratisch durchsetzt.

Da kann man sogar ein eigenes Parlament machen, also eines das hinreichend die Dinge angeht, wenn das offizielle nicht "langt". Neue Generation und Extinction Rebellion, habe ich beim System Change Camp  gehört, wollen ja einen gewürfelten Bürgerrat. Kann man auch mal probieren, konsequenter ist aber ein Parlament + Institutionen zu schaffen mit denen die es hinreichend angehen wollen. Aber Terrorfrei und freiheitlich demokratische.

Also ich strebe eine Ordnung an, die alle KO-Punkte für sich oder andere versucht zu verhindern bzw. möglichst gut damit klar zu kommen, solange es nicht korrigiert werden kann, mangels hinreichend Macht.

Ein Punkt den die Klimabewegung warum auch immer übersieht ist, dass wir, also Deutschland, im Standortwettbewerb einen unfairen Vorteil durch die Lage und Größe haben und den für Leistungsbilanzüberschüsse voll ausspielen. Und unser pochen auf das proprietäre Völkerrecht, als Recht zur Besitzwahrung auch von unfair Viel und bei schädlichem Einsatz ist auch problematisch. Das treibt in Defizitstaaten und Staaten wie Russland mit seinem Militärhafen auf der Krim und Landbrückenbedarf nur die Rechte an die Macht.

Die Klima- und Umweltbewegung könnte sich auch mal für ausgeglichene Bilanzen und Genug für alle einsetzen, dann lassen sich Klimaziele wohl leichter erreichen. Zur Not halt mit hinreichend Vielen für die passende Ordnung. 🙂 Aber auf den Kollaps vorzubereiten ist auch wichtig. 🙂 Also mit dem Ziel das sozial.öko beste draus zu machen. Fatalismus wäre aber blöd.

Gruß,
Thomas Hinkelmann
rkslp.org

World Economics Association Conference 2024

Ich habe mal ein Kommentar zu Beitrag https://capitalismanddemocracy2024.weaconferences.net/papers/democracy-neoliberalism-and-financial-oligarchy/ gepostet. Mal sehen ob er (noch) live gestellt wird:

Thanks for your contribution.
It reminds me of Samir Amin’s „stay in power“ – categories ‚5 monopols‘ from his book „LES DÉFIS DE LA MONDIALISATION“.
He wrote, to „rule over others“ you need enough power (monopols) in 1. technology, 2. financial flows, 3. natural resources 4. communication and media. 5. weapons of mass destruction.
And he wrote that in a center-periphery worldsystem, the center is only as long interested in free market as it is
advantageous for the center.
So my question is:
Do you think the finance oligarchy want to get and remains the new center of a world system? And is neoliberalism really the right choice for that? Or do you think they just want to create, for what reason ever, a global, or at least in the west, total free market zone, and that they ignore the risk of being to much limited by a „forced system of economic freedom only“?


Offener Brief an das Institut Solidarische Moderne

Betreff: Frau von Herr „Van den Berg“ als SPD Europawahl Spitzenkandidatin und Herr Viktor Vanberg

Hallo Institut für solidarische Moderne,
ich habe vor 2 Wochen mal gesehen, dass der Lebenspartner der designierten SPD Europawahl Spitzenkandidatin Barley „van den Berg“ heißt.
Da musste ich direkt an Herrn Viktor Vanberg denken. Über dessen Verbindung zur Europäischen Bewegung Deutschland war ich vor der letzten Europawahl 2019 ja über Herrn James M. Buchanan gestolpert. Und über „Democracy in Chains“ von Frau Nancy Maclean. Immerhin US-Professorin für die Geschichte der Sozialen Bewegungen.
Da hatte ich ja einiges drüber geschrieben: https://rkslp.org/des-pudels-kern/
Und auch beim online World Social Forum 2020 eine Veranstaltung dazu gemacht.
Beim 2024er WorldSocialForum habe ich jetzt eine Activity angemeldet mit dem Thema „Außenwirtschaftliches Gleichgewicht“.
Die Lage ist aus meiner Sicht der Fakten halt so:
– laut Max Weber hat Deutschland einen natürlichen Vorteil im freien Markt, durch seine Lage (zumindest wenn nicht gerade sowas wie der Ukraine-Russland Krieg ist)
– durch die EU Ostweiterung liegen wir noch² zusätzlich zwischen Arm und Reich
– die EU- Verfassung hat einen Zwang zur Gewährung wirtschaftlicher Freiheiten geschaffen und die gemeinsame Währung befreit vom „Ausgeben wo Bekommen“ der €s
Und James M. Buchanan ist eben ein klassischer Berater des reichen Mannes mit Unlust über den demokratischen Staat Vermögen verlieren zu können gewesen. Wenn dessen Fellower jetzt in Deutschland als schon lange und noch federführend auftauchen, wirkt unser Exportüberschuss noch mehr geplant unsolidarisch.
Es gibt ja schöne Kurven zu unserem Außenbeitrag. Die EU-Verträge garantieren halt nur die wirtschaftlichen Freiheiten aber lassen den Profiteurs- Staaten ihr VetoRecht bei Umverteilung. Wenn man dann noch „Buchanans“ als Berater hatte und hat, wirkt dass schon gewollter als man sich der Ruhe zu liebe eigentlich leisten kann. Von solidarisch ganz zu schweigen.

Kommt da zur Europawahl aus dem Umfeld des Institut für solidarische Moderne mal was dazu oder bleibe ich weiterhin der einzige außer dem Atlas Network selbst der das öffentlich anspricht? Wäre schon mal Zeit würde ich sagen.

Gruß,

Thomas Hinkelmann

rkslp.org

Offene Email an Attac Deutschland (Gründung einer Arbeitsgruppe zum „Außenwirtschaftlichen Gleichgewicht“ und zum Thema „Außenbeitrag“ und unfairen sozial-darwinistischen Standortwettbewerb)

[Nachtrag vom 3.11.23: Das Attac Bundesbüro hat mir hier nun eine Anleitung zur Vorgehensweise geschickt. Schonmal gut. :)]

Hallo Attac Deutschland,
wie beantragt man eigentlich die Gründung einer Arbeitsgruppe zum Thema „Außenwirtschaftliches Gleichgewicht“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Au%C3%9Fenwirtschaftliches_Gleichgewicht) und zum Thema „Außenbeitrag“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Au%C3%9Fenbeitrag)?
Der sollte ja laut unserer Gesetzeslage ausgeglichen sein.
Und sowohl zu sehr zu lange im Plus als auch im Minus ist nach meinem Wissen instabil.
Und im Plus auch noch unsozial nach Außen.
Also ich würde daher gerne eine Arbeitsgruppe bei Attac zur Analyse und bei Bedarf Kampagnen machen zu diesem Thema gründen.
Wir bei Attac müssen etwas aufpassen, dass wir nicht in die Position kommen, dass uns die Wut darüber, dass dies so wenig in Deutschland thematisiert wurde als erstes trifft, wenn sie mal losgeht. Wir sollten da aktiv werden. Ich bin es ja schon.
Und ich würde die AG auch erstmal alleine betreiben, wenn der Rest noch nicht so weit ist. Ich habe das in der SPD, der Europa-Union und an den Europa-Ausschuss des Bundestages auch schon mahnend und warnend angesprochen.
Ich habe das auch heute in meinem Live-Stream (nochmal) angesprochen: https://youtube.com/live/2p3DSDaWV_4
Gruß,
Thomas Hinkelmann rkslp.org und Attac

An-Ping-bar sein und selbst pingen

Wenn man bedenkt an wie viele epochale Grenzen die Welt, Europa und vor allem auch Deutschland in diesen Jahren stößt, ist es eher negativ überraschend wie wenige Bürger sich als hinterfragende und handlungsbereite Menschen „outen“ und sich öffentlich an-ping-bar mit einem kurzen Profil was sie aktuell gerade prüfen und wo sie Handlungsbedarf sehen für Gleichgesinnte oder Konsensorientierte erreichbar zeigen. Und auch selbst aktiv „pingend“ auf die Suche gehen.

Die bedeutendste und am längsten andauernde Epoche die gerade zu Ende geht ist wohl die durch die Entdeckung, die Rückkehrfähigkeit und die Wiederholbarkeit dieser Reise nach Amerika ausgelöste Vormachtstellung der europäischen Ethnie über den Rest der Welt.

Die natürlichen Reichtümer und Ressourcen des neuen Kontinents sind weitgehend über die Erde verteilt. Man ist dort, provokant formuliert, schon am „ab-fracking“. China hat bis auf die atomaren Fähigkeit weitgehend aufgeholt. Und solange sie noch am aufholen sind werden sie wohl auch zusammenhalten, statt zu streiten. Indien und Afrika würden sich gegen weiterandauernde Hegemonie Bestrebungen der Europäer, egal ob offen oder verschleiert, wohl wenn das hinreichend erfolgsversprechend ist auch recht sicher lieber mit China zusammen entgegenstellen.

Und die West-Frontier und Ost-Frontier Europäer stehen sich ja jetzt im Inneren selbst mit mehr oder weniger deutlichen und mehrheitlichen Hegemonie Absichten entgegen und man kann schon froh sein, wenn die sich nicht, mit dem ganzen Rest der Europäer gegenseitig weg pulverisieren.

Beim Ringen um mehr Anteile und mehr Freiheiten hauen und stechen wir, „friedlich“ tauschend über den Markt oder Blut-spritzend mit Panzern und Raketen, auf einander ein. Und wie die griechischen mehr oder weniger demokratischen Stadtstaaten der Antike, mit der Unterstützung und diese stärkend der Makedonen, in unserem Fall durch dieses Gegeneinander fast zwangsläufig mit der wechselseitigen Unterstützung der Rest der Welt vor allem Chinas. Die müssten ja schon schwachsinnig sein, wenn sie nicht versuchen würden dadurch schneller aufholen zu können. Gut, als „Sozialisten“, kann man darauf hoffen, dass die dann bei Gleichstand aufhören und auch uns beim miteinander unterstützen. Aber wir sollten schon in der Lage sein ein Unentschieden auch aus eigener Kraft dann halten zu können. Mehr als ein Unentschieden sollten wir aber auch nicht anstreben, nicht zuletzt da das sonst wohl auch mit China bald beidseitig „zu teuer“ werden dürfte mehr zu wollen. Naja, als nach Bedarfs-Gleichheit Strebendem kommt einem solch ein rational motiviertes innehalten der „eigenen“ sonst kaum zu stoppenden Anteils-Sammlern durchaus entgegen. Wobei man hier aber besser nicht so sehr auf beständige freiwillige Einsicht angewiesen sein sollte. Denn früher oder später kommt halt doch wieder ein oder mehrere zu irrationale zu zu viel Freiheit. Dann sind die Rationalen entweder zur Not auch unabhängig vom Mehrheitswillen handelsfähig oder es macht ein paar mal groß „Booooom“ und dann wars das für die Menschheit. „Wär das gerecht?“ 🙂

Und wie schnell man sich wieder gegenseitig hochstacheln kann sieht man jetzt wieder schön bei der 2ten epochalen Grenze. Nämlich dem Punkt wo die Erweiterung der West-Europäer in Richtung Ost-Europäer nicht mehr universell moralischen Gesichtspunkten genügt, zumindest nach meiner Definition. In den zuvor nicht zu Russland gehörenden Staaten des ehemaligen Warschauer Pakts bestand eben ein von Sowjet-Russland gesteuerter Zwangssozialismus. Und zwar weit über das hinaus was man Russland an Sicherheitspuffer und fairem Anteil an der weltweiten Arbeitskraft zubilligen konnte. Also, dass die Nato den Balten, den Bulgaren, den Rumänen, den Polen Schutz und auch Mitgliedschaft anbietet war auch eine späte erweiterte Wiedergutmachung für die „Zurückhaltung“ beim Prager Frühling und Co. Niemand sollte das Recht haben über andere zu herrschen. Höchstens fair-nötig zu intervenieren. Oder von mir aus demokratisch-mehrheitlich solange das, aus Sicht mit universell moralischem Selbstanspruch, tolerierbar abläuft und man noch keinen tolerierbaren Weg gefunden hat sich gegenseitig etwas mehr herrschaftsfreie, nicht unbedingt ordnungsfreie und nicht unfair interventionsfreie, Räume zu gönnen.

Aber wie alles hat auch der Raum ein Ende an dem Russland keine fair-, bis fair-existenziell nötige Rechte hat. Meiner Fakten-basierten Meinung nach ist dieser Punkt beim Militärhafen auf der Krim und einer angemessenen Landbrücke dorthin erreicht. Und soviel Land wie anteilig fair für diejenigen Bewohner der aktuellen UN-Ukraine, die sich lieber Russland anschließen. Aber pro Person nicht pro Region. Als Angreifer mitten in einer Pandemie muss sich Putin und Russland damit begnügen. Sonst riskieren sie die Zukunft Russlands für unfair viel, und werfen das Leben und die Gesundheit ihrer Wehrpflichtigen einfach für die Fratze Russlands weg. Dann sterben sie so wie ihre Feinde sie sehen wollen. Das ist schwach und schlecht. Da steht auch Russland jetzt noch dort, zumindest im übertragenen Annex-Sinne, wo sie nicht sein sollten. Aber jeden Russen den das stört muss klar sein, dass sie bei einem Streben dagegen auch nicht unter die Räder kommen dürfen. Also (auch) Russland. Der Westen nämlich vor allem Großbritannien und die USA sind aktuell was die Zukunftsfähigkeit und ihren universell moralischen Selbstanspruch angeht komplett von der Rolle. Da wird nur noch von der (Rück-)Eroberung auch der Krim gesprochen. Da würde man sich ja schon (fast) lieber Chruschtschow als US-Präsidenten oder britischen Regierungschef wünschen. Das ist aktuell so schlimm wie noch selten von denen. Aber man kann ja auch da auf Einsicht hoffen. Die waren eventuell bisher einfach zu viel mit „Freimarkt-strahlen“ beschäftigt oder sind halt (altersbedingt) etwas langsamer beim checken geworden. Dafür können die ja nichts. Da hätte halt sonst jemand noch kandieren sollen. Man kann noch hoffen, dass die damit nur irgendwie auf verschrobene Weise Putin auf einen ehrbar begrenzten Weg, also auf den von mir beschriebenen bringen wollen. Auf dem Hoffen-Weg blieben dann aber ziemlich viele nach meiner Meinung unnötig zurück. Aber wenn man jetzt endlich auf einen Weg wechselt der Russland das faire und vor allem des fair-nötige gönnt, kann man gerne dies (gehoffte) als Motiv für die bisherigen Schritte nennen selbst wenn’s nicht stimmt. Denn ein weiter so wird einfach wohl bald auch für uns direkt „zu teuer“ nicht nur moralisch. Und unsere Ampel „stöpselt“ jetzt auch nicht gerade hinreichend die Lage fair lösend vor sich hin.

Mit der deutschen Ampel sind wir dann auch beim Epochen Ende Nummer 3 angelangt. Der Zeit als der deutsche Exportüberschuss noch zu verkaufen war. Das die Ampeln langsam auch hier auf Gelb umspringen, was die Ruhe angeht sollte die Wahl der Postfaschisten leider deutlich gezeigt haben. Eventuell marschieren die wenn die Post abgeht auch wieder Richtung Ost für ihr genug + soviel wie möglich. Das dürfte aber dann nur das Epochenende Nummer 2 ins fatale triften lassen.

Wahrscheinlicher ist dann schon, dass dies dann auf die ein oder andere Weise auf uns direkt niedergeht, wenn wir weiter unseren natürlichen Vorteil beim freien Handeln voll ausspielen, auf Kosten aktuell des Südens und eigentlich auch des Ostens. Die Zeiten in denen man sich noch hinterher mit „das hatten wir nicht richtig verstanden“ rausreden kann geht da jetzt zu Ende. In einer merkwürdigen Allianz mit den herrschenden Familien der USA, mit dem proprietären Teil des 1% dort, beschleunigen wir wohl nur ein für die Europäer fatales Ende der Epoche Nummer 1. Das entwickelt sich dann immer nur für ein immer weitergehendes auch existenziell bedrohliches Jeder gegen Jeden (jedes Teilkollektiv), wobei man dann zwangsläufig „günstige Angebote“ von außen annehmen muss. Eben auch welche die längerfristig durch „Teile und Herrsche“ unsere unbedingte Abhängigkeit vom Rest der Welt zur Folge haben.

So konnte schon Makedonien die „zentral“- griechischen Stadtstaaten übernehmen. Durch das Ausnutzen der-ihrer zu starken Konkurrenz untereinander. Zunächst als Zünglein an der Waage. Dann als Hegemon. Und die Makedonen waren ja mehr oder weniger selbst Griechen. Da sind die Hegemonen meist noch netter. Aber auch die Makedonen wurden dann von Rom wieder „provinziert“.

Also wechselnde Zwangsherrschaften sind jetzt auch nicht so toll, am besten ist es wenn man wählen kann. Und dann eine zumindest tolerierbare Ordnung dabei rauskommt, die auch noch nachhaltig Bestand hat. Das sollte man als Menschheit anstreben.

Neben der epochalen Klimakrise, die wir in den Griff bekommen müssen, gibt es neben den 3 gerade genannten epischen Anteils- und Handlungsoptionsmöglichkeiten auch noch weitere Grenzen die langsam erreicht werden. In Israel sollte man den Bevölkerungswachstum durch einige (Ultra-)religiöse in den Griff bekommen. Denn zu einer zivilisierten Gesellschaft, bei der man nicht intervenieren muss, gehört eben, dass sie nicht zu viel wächst. Anderseits ist die Sicherheit von globalen Minderheiten wie den Juden aber eben auch ein Punkt bei dem man auch jenseits der „eigenen“ demokratischen Mehrheiten mit universell moralischem Selbstanspruch hinreichend handlungsfähig sein muss, gemeinsam mit diesen. Auch ohne Pearl Harbour.

Ganz allgemein gehört der Bevölkerungswachstum auch zu den epochalen Themen die man jetzt mal in den Griff bekommen sollte.

Wäre natürlich toll wenn spätestens die 2te Hälfte des 21.Jahrhundert der Moment des epochalen nachhaltigen Anbruchs des kooperativen nachhaltigen Genugs werden würde. Anstatt des weiterer so mit gegeneinander für soviel wie möglich für sich selbst und/oder sein Teilkollektiv. Und wenn diese soziale, ökologische, sicherheits- und zukunftsorientierte Ordnung von gewählten Mächten garantiert werden würde, die mit universell moralische Selbstanspruch auch notfalls jenseits von temporärem auch mal zumindest verblendet daneben liegenden Mehrheitsmeinungen, dazu auch hinreichend in der Lage wären.

Zukunft braucht hinreichende Konsequenz. Keine Ideologien. Und eine Zukunft mit universell moralischem Selbstanspruch, braucht auch hinreichend viel Macht in den Händen solcher gewählten Individuen.

Also, um wieder zur Überschrift dieses Beitrags zurückzukommen, werdet endlich mal in größerer Zahl vernünftig und engagiert genug, den aktuellen Ist Zustand wirklich begreifen zu wollen. Zu überlegen wie es sein sollte und wie man dahin kommt. Und werdet öffentlich als so Bestrebte sichtbar und erreichbar. Und versucht hinreichend viele andere zu erreichen und zu überzeugen, dass es Zeit ist. Und lasst nach Möglichkeit dabei niemanden zurück.

Nochmal zum Thema: „Wie es sein sollte.“ und „… könnte.“ Nachhaltig.

Nach dieser Maslow Pyramide kann man ja schön nach Befriedigung augenblicklicher Grundbedürfnisse (Physische Bedürfnisse) und nach nachhaltiger Grundbedürfnisse (Sicherheitsbedürfnisse) als unterste Stufen unterscheiden.

Also erstmal direkte Lebenserhaltung, dann die Sicherheit, dass dies auch nachhaltig Bestand hat.

Dann will man soziale Kontakte und Gruppenzugehörigkeit.

Dann kommt die Befriedigung individueller Bedürfnisse, also Wertschätzung, Anerkennung durch andere und Erfolg, Freiheit und Unabhängigkeit (auch) durch sich selbst.

Zum Schluss dann noch Selbstverwirklichung durch Potentialausschöpfung und in der erweiterten Pyramide aus Herrn Maslows letzten Jahren dann noch Transzendenz. Also alles die eigene Existenz überschreitende.

Zur Beantwortung der Frage wie es, aus Sicht mit universell moralischem Selbstanspruch, sein sollte, kann man daraus schonmal mit nehmen, dass man zumindest seine eigenen Grundbedürfnisse schonmal versorgt haben sollte. Das lässt sich aber wohl leichter erreichen, wenn man das Wohl der anderen zumindest hinreichend gleich mit berücksichtigt, also die 3. Stufe zumindest in diesem Punkt als regulative Mindestanforderung an sich selbst bei der Erfüllung der ersten beiden Stufen gleich mitberücksichtigt. Zumindest dürfte das die Erfüllung der 2.Stufe, Sicherheit, erleichtern bzw. erst ermöglichen. Denn die Art und Weise wie man seine Grundbedürfnisse befriedigt ist zumindest aus nachhaltiger Sicht schon für die ersten beiden Stufen entscheidend. Ohne gegenseitige Unterstützung, Kooperation, Einhaltung von Regeln, also die Konkurrenz bei der Grundbedarfsbefriedigung nicht einfach gleich erschlagen wollen wird man sich wohl fast immer zu viele Feinde machen. Also zumindest die strategische Solidarität sollte man schon direkt mitberücksichtigen. Besser wohl auch erstmal die strategische Akzeptanz von Ungleichheit, bis man weiß wieviel gleichgroße Stücke zur gleichen Zeit „einkaufen“/abbeißen man sich leisten kann. Eventuell sind mansche bei Maslows Pyramide schon bei Stufe 4 angelangt und können sich auch aus strategischer Sicht schon so einiges mehr leisten. Dann begnügt man sich für sich und andere besser vielleicht erstmal mit dem nachhaltigen genug, bis man weiß wie sich mehr Gleichheit mit dem Bedürfnis nach Sicherheit verträgt. Zumindest sollte man seine Vorstellung von Gleichheit auch stabil umsetzen können. Mehr als nachhaltig genug ist eben meist nicht rational. Aber eben durchaus unter Berücksichtigung der Kosten und Möglichkeiten erstrebenswert und durchaus empfehlenswert.

Also ohne dass hinreichend viel andere, mit denen zusammen man zumindest seine Grundbedürfnisse inklusive der Sicherheit befriedigt bekommt, auch hinreichend befriedigt sind und zwar nachhaltig genug, ist man auch individuell schon nicht überlebensfähig. Außer man ist individuell autark genug auch bezüglich der Sicherheit (bedürftige) Andere zur Not abhalten zu können.

So gesehen trägt Maslows Pyramide wenn man sie zu sehr aus einzelner Sicht betrachtet zum dem verhängnisvollen Fehlglaube bei, dass man erstmal nur nach seinem eigenen kurzfristigen Genug schauen soll.

Dazu brauchts aber eben schon gleich hinreichend viele andere. Und diejenigen die man da nicht dazurechnen will muss man dann hinreichend abhalten können.

Wer das individuell oder als Teil-Gruppe vergisst oder ignoriert wird kaum nachhaltig durchhalten können.

Individuell braucht man direkt hinreichend viele andere. Zum Beispiel zumindest einen Arzt, eine Wache während man schläft usw..

Also man braucht auf jeder Stufe schon hinreichend viele andere und muss denen ihre Bedürfnisse und Forderungen mit berücksichtigen nicht erst auf Stufe 3. So gesehen ist Maslows Pyramide leicht irreführend.

Leider bietet sie sich für den Glauben an einen Marktautomatismus an, der davon ausgeht, dass man bei Tauschgeschäften nur nach seinem eigenen (kurzfristigen) Wohl zu schauen braucht. Und das der Rest dann automatisch geht. In der Realität bekommt man aber nur das was man bestellte und sich leisten konnte und wenn man Glück hat bekommt man den nötigen Rest den man nicht bestellt hatte umsonst oder per (staatlichen) Zwang durch andere dazu. Darauf dass man im Leben aber immer hinreichend viel geschenkt bekommt oder man gezwungen wird, sollte man nicht vertrauen. Auch die FDP und die Union nicht. Und auch der Rest nicht. Auch nicht auf den Roten Ritter hoffen. Dem geht dann meistens sein Gaul mal durch und trampelt alles nieder.

Also auch die FDPler müssen schon beim Geschäfte machen darauf achten, dass zumindest hinreichend viele andere wirklich hinreichend befriedigt sind und dass man den Rest abhalten kann. Inklusive denjenigen, die aus sozialen oder transzentralen Gründen ein Interesse auch am Rest den sie nicht unbedingt brauchen haben. Da man schlecht einschätzen kann wer da alles dazu gehört, ist es wohl meist besser auch dem Rest zumindest das nötige solange möglich bis hin zum hinreichend fairen zu gewährleisten. Alles andere ist nicht rationale und dient wohl eher der Befriedigung von sekundären eigenen Wünschen. Da muss man sich im Griff haben oder ist diesbezüglich auf die freiwillige Begrenzung durch anderer angewiesen, wenn man überleben möchte.

Bezogen auf seinen Exportüberschuss und den Außenbeitrag verhält sich Deutschland und seine „sparsamen“ Freunde wie ein rein kurzfristig Gewinntrieb-gesteuerter FDPler. Man denkt nicht darüber nach, dass man nachhaltig hinreichend viele andere braucht, die einem auch in Krisenzeiten, die bisher immer jeden mal getroffen haben und der Logik nach auch weiter treffen werden, unterstützen braucht um seine Grundbedürfnisse immer hinreichend zu befriedigen und die anderen die man da nicht hinzuzählen will plus denen ihrer Unterstützer abhalten können muss.

Und auch die NATO verhält sich so. Wenn man schon betont, dass man sich intern solidarisch verhalten muss, muss man zumindest schauen, dass man sich nach außen hin strategisch solidarisch genug verhält. Auch mit Blick auf die Unterstützer des Außen auch im Inneren. Und damit sind nicht nur die Saboteure gemeint sondern alle, die ein Interesse am Wohl auch des Außen haben. Und wenn man mit dem Außen wohl maximal ein zu teureres Unentschieden erreichen kann sollte man erst recht schauen, dass man sich das Leben nicht unnötig schwer macht. Einfach so clever und nachhaltig fair und solidarisch ist natürlich besser.

Hinreichend viele.

Für die meisten Sachen im Leben ist es wichtig, dass hinreichend viele sich daran beteiligen.

Egal ob man nur seine eigene Interessen durchsetzen möchte oder es einem (auch) um (faire) Interessen anderer geht.

Ohne hinreichend viele zumindest bezogen auf das sich daraus ergebende Gesamtvermögen geht eben selten etwas und gegen hinreichend viele schon gar nicht. Hinreichend bedeutet eben schon ausreichend viele und zwar Zielerfüllungs- abhängig.

Ob man dafür nun wenige aber genau dafür geeignete oder viele zumindest gemeinsam zumindest ausreichende zusammenbekommen hat spielt dabei keine Rolle.

Egal ob man jetzt einfach nur etwas produzieren wollte. Oder gleich ein hinreichend soziales, ökologisches, Sicherheits- und Zukunftsorientiertes (SÖSZ) System schaffen wollte. Wobei natürlich je nachdem was man für ein Produkt erstellen wollte man hinreichend viele schneller zusammen bekommt. Eventuell reicht man dafür sogar schon selbst aus.

Beim Schaffen eines hinreichendem SÖSZ-System wird das alleine schon schwieriger. Wie bei einer Ein-Mann-Kapelle müsste man da mehrere Sachen gleichzeitig machen können. Das geht dann nur noch hinreichend automatisiert. Also irgendwann wäre wohl auch hier wie bei der Ein-Mann-Kapelle eine Lösung dar. Das kann man sich vorstellen. Auch wenn es irgendwann tatsächlich nur noch einen geben sollte der sich darüber Gedanken gemacht hat wie es sein sollte und das nun auch Umsetzen wollte, kann er das theoretisch dann.

Er könnte sich erstmal mit einem fairen Anteil an allem Selbstständig machen und dann jeden andern der eine Teilsache umgesetzt sehen möchte diesen dabei hinreichend unterstützen solange er das für fair, mit universell moralischem Selbstanspruch, hält. Dabei werden aber diejenigen mit fairen, aus seiner Sicht, Interessen sich selbst eingeschlossen, bei der Umsetzung dieser Interessen wohl auf Widerstand anderer, nicht gesamtheitlich nachdenkender, nicht an Fairness interessierten oder einfach mit einer anderen Ansicht von Fairness gesegneten, stoßen. Wenn er eine hinreichende Ein-Mann-Lösung, zumindest zusammen mit den zumindest in einem Teilpunkt gleichgesinnten und sogar kooperierenden Betroffenen gefunden hat, was wir ja angenommen haben, wird dadurch aber dennoch jedweder Widerstand schon per Definition nicht hinreichend sein können.

Also mit solch einer Ein-Mann-Lösung von dem einen der, mit universell moralischem Selbstanspruch, geprüfte hatte wie es aktuell ist und auch wie es seiner Meinung nach sein/bleiben sollte, hat dieser eine dann auch einen Weg gefunden da völlig auf sich gestellt als Ein-Mann-Team solch ein System umsetzen und aufrechterhalten zu können. Und er hätte die Gewissheit, dass jemand anders, nach seinem eigenem ableben, der sich mal später in der gleichen Ein-Mann ohne Team Situation befindet, solch ein hinreichendes SÖSZ-System umsetzen könnte. Auch wenn sonst keiner mehr prüft wie es sein sollte, welche Konsequenzen ein Handeln oder Unterlassen hat, und diese Situation dann auch herbei führen/erhalten möchte, zumindest nicht mit ihm oder auf seine Vorschläge, Einwände oder Faktendarlegung eingeht und von seinen ganzheitlichen Vorstellungen zu weit weg sind. Er würde es dennoch hinreichend umsetzen können. Ob aber unser aktueller zwangsweise Einer im konkreten Fall der konkreten Umsetzung auch wirklich mit universell moralischem Selbstanspruch, zu dem Ergebnis gekommen ist, dass das System was der neue Einer, etabliert hat und aufrechterhält auch hinreichend seinen Vorstellungen entspricht? Denn auch wenn zwei mit universell moralischem Selbstanspruch ein Soll-System erdenken, heißt das nicht zwangsläufig, dass die beiden sich mit ihren Systemen auch hinreichend einig werden. Wahrscheinlich gibt es tatsächlich ein System mit universell moralischer Perfektion. Nur sind diejenigen die solch eines nachbilden wollen wohl noch sehr lange nicht perfekt. Deshalb schafft man anderen mit einer solchen Ein-Mann-Lösung für die Erschaffung und Aufrechterhaltung eines solchen SÖSZ-Systems, nach ihren Werten, mit universell moralischem Selbstanspruch, (nur) die Möglichkeit dass der Ist-Zustand zumindest tolerierbar so ist wie sie es noch tolerierbar finden auch wenn von denen, die die Dinge zumindest so sehen wie sie selbst, keiner hinreichend mit ihnen kooperieren will. Und es auch alleine nicht schaffen.

Also eine Ein-Mann- (oder Ein-WasAuchImmer)- Lösung wäre nur solange hinreichend, aus Sicht des einen solange er selbst lebt, oder es einen hinreichend gleichen wieder gibt.

Man könnte sich jetzt überlegen, ob man sich auch noch eine Ein-Mann-Lösung vorstellen wollte, die auch nach unserem Einen seinem Tod weiter wirken sollte. Hinreichend. Dann könnte aber keiner mehr Korrekturen vornehmen. Denn eine Ein-Mann-Lösung braucht eben zumindest einen der adaptieren und korrigieren kann, denn universeller Selbstanspruch heißt, dass man seine Vorstellungen, Werte, sein Handeln und Unterlassen anpasst wenn jemand oder etwas aufgezeigt hat, dass das eigene (Werte)-System noch nicht alles berücksichtigte, in zumindest einem Punkt nicht optimal fair, sozial, ökologisch, Sicherheits- oder Zukunftsorientiert war. Denn solange man nicht nachweislich erwiesener Weise über vollständige Informationen und nachweislich perfekt in deren Verarbeitung ist wird man immer wieder was in seinem eigenen System finden, was man optimieren sollte oder muss.

Das was konserviert werden muss ist der Anspruch an sich selbst nicht das System selbst oder sonst etwas.

Genau das ist aber auch genau das Grundproblem der Textgebunden Religionen. Was einmal niedergeschrieben wurde, wird nicht mehr hinterfragt, selbst wenn diejenigen die es niedergeschrieben hatten, es mittlerweile eventuell korrigieren würden. Eben nur vielleicht, aber das weiß man halt nicht, denn die sind nicht mehr da.

Wir sind jetzt da.

Wir müssen prüfen wie es ist. Wie es sein sollte. Und wie man dahin kommt.

Und auf den einen warten, der durch sich selbst heraus, oder besser gesagt durch Gott schon solch eine perfekte Ein-Mann-Maschine wäre kann es wohl auch nicht sein. Zumindest tut man dann weniger als man könnte damit es jetzt schon so ist/wird/bleibt wie es sein sollte.

Und auch auf säkulare Erlösung durch einen als hinreichend eingeschätzten, erträumten oder einfach schöngeredeten Einen oder eines Teilkollektivs warten ist nach meiner Meinung nicht das was man tun sollte.

Und auch dem Leitspruch wörtlich folgen, „Es muss erst schlimmer werden bevor es besser wird“, macht es meist nur schlimmer, ohne dass es besser wird. Denn der Leitspruch bezieht sich auf die Hoffnung, dass es mal hinreichend viele geben kann. Zumindest wenn es ohne zutun anderer auch für die selbst schlimm genug wurde, dass mal genügende an einer hinreichenden Lösung mitarbeiten und „aus dem Arsch kommen“.

Diesen Prozess kann man natürlich durch verstärken zu beschleunigen versuchen, nur läuft man dann Gefahr eine Dynamik zu schaffen, die auch nach dem Erreichen des Schwellwertes nicht mehr anhält. Und man nimmt sich und andern die Chance, dass einem mit der Zeit noch was einfällt, dass es gar nicht so schlimm werden musste, damit hinreichend viele endlich in die „Puschen kommen“. Und wenn man sich fürs „verschlimmern damit es besser wird“ entschieden hat, läuft man immer Gefahr von denen „angeleihnt“ zu werden oder es bereits zu sein, die es nur schlimmer für andere haben wollen.

Es kann natürlich sein, dass einige schon aktiv für das was man selbst oder unser Einer gut findet sind, aber von der herrschenden Ordnung her zum Schweigen verdonnert sind, da sie über als geheim eingestuftes Wissen verfügen. Darauf kann man immer hoffen, aber dass weiß man als jemand ohne oder anderem Geheimwissen eben nicht. Und ob man da wirklich gleich gar nicht mehr offen aktiv sein muss? Man kann das geheime ja geheim halten und einfach nur sagen, dass man nicht über alles reden darf. Sonst ist das auch nur wieder ein weiters Ausreden-Narrativ für den „Schweinehund“.

Natürlich kann es auch immer welche geben, die meinen nur verdeckt agieren zu können. Das ist in vielen Herrschaftssystemen wohl auch angebracht. Aber wenn man da selbst gerade besser dran ist, sollte man auch nicht einfach hoffen, dass schon hinreichend viele verdeckt das moralisch und von den fairen Interessen her gesehen Richtige Tun und man selbst am besten nichts tut. Denn dann redet man auch nicht mehr darüber wie es ist und sein sollte und erkennt keine Fehler oder Verblendungen mehr.

Wir sind sowieso einer der wenigen Staaten wo man, durch die Grundsicherung, auch wenn die nicht hoch ist, Systeme und Leute kritisieren und eigene propagieren kann, ohne dass man dadurch gleich wirtschaftlich existenziell bedroht werden kann. Einen „Unfall“ kann man natürlich trotzdem erleiden, aber eher nicht „von Staats wegen“, zumindest ist das Risiko da bei uns noch eher am mit geringsten, würde ich mal sagen. Aber das kann sich natürlich auch schnell ändern. Das „sollte“ dann aber nicht so sein. Da halten dann hoffentlich hinreichend viele dagegen.

Und das hinreichende darüber nachdenken wie es aktuell „wirklich ist“, ist aktuell besonders wichtig. Nudging kann schnell für kulturelle Hegemonieprojekte missbraucht werden. Durch zu viel anderes und/oder Verführungen geht das noch einfacher.

Das Problem ist eben, dass man hinreichend viele braucht um hinreichend viel zu tun.

Dafür müssen aber hinreichend viele erst mal wissen, was für welche Ziele nötig ist. Das erfordert aber Zeit und Konzentration. Da kommt einem eine Ausrede wie, „ihr müsst nur alle eure kleinteiligen Eigennutzziele verfolgen, dann läuft es automatisch auch im großen zumindest für euch durch, blahblahblah (meist Markt oder Freiheit genannt), gut“.

Dann spart man sich lieber die Zeit und das Geld für das Funktionieren des großen Ganzen und arbeitet nur an einzelnem für das man gerade bezahlt wird. Man führt also nur noch die Wünsche anderer aus, ohne selbst zu schauen, dass man beim bestellen der eigenen Wünsche hinreichend zumindest für sich selbst soziale, ökologische, Sicherheits- und Zukunftskritierien berücksichtigt. Wenn das zu viele machen, zwingt der Marktdruck andere, die sich dafür eigentlich hinreichend Zeit nehmen wollten, dazu auch darauf zu verzichten. Irgendwann achten beim Wählen (Konsum, Parteien) aber zu wenige darauf, dass es zumindest für das sie einschließende Gesamtsystem noch passt. Deshalb hatte Gustav von Schmoller gewarnt: „Nur der Inkonsequente und derjenige der sein eigenes Land ruinieren will kann komplett freihändlerisch sein.“. Jede dezentral organisierte Gesellschaft muss also darauf achten, dass hinreichend viele gescheit wählen und auch hinreichend Gescheites zur Wahl steht.

Dafür wird bei uns zur Zeit aber viel zu wenig geprüft: Wie es aktuell ist. Wie es sein sollte. Und wie man dort hin kommt, bleiben kann.

Da ist es dann plötzlich nicht mehr wichtig auf eine zumindest hinreichend ausgeglichene Außenbilanz zu achten. Da ist es plötzlich selbstverständlich das Grenzen nach Zusammenbrüchen von Staatenbünden nicht mehr auf Fairness und faire Bedarfe geprüft werden. Da geht es plötzlich nicht mehr darum zumindest hinreichend legitim genug zu agieren. Sondern nur noch um das Bestehen auf das legale, mit oder auch gleich ohne gemeinsame Rechtsordnung aller Betroffenen.

Da geht es plötzlich wieder um interessengebundene Propaganda. Und Hegemonie für Eigennutz-Vorteile. Auch wenn das schon immer ins Verderben führte. Und nur weniger bis unbetroffene andere stärkte.

Es prüfen bei uns aktuell zu wenige.

Es kooperieren zu wenige.

Es handeln zu wenige für Fairness.

Zumindest nicht diejenigen die ich aus Sicht mit universell moralischem Selbstanspruch dafür als legitim ansehen würde.

Dadurch wird die ToDo-Liste für diejenigen die es doch tun immer länger. Und auch die potentielle Belastung und Gefährdung für deren Umfeld immer größer.

Eine hinreichende Ein-Mann (X)-Lösung gibt es eben (noch) nicht.

So wird es tatsächlich weiter schlimmer werden, bevor hinreichend viele wieder an einer zumindest kurzfristig hinreichenden SÖSZ- Lösung mitarbeiten. Bis später dann aber wohl wieder die Bequemlichkeit, Furcht oder was auch immer wieder überhand genommen haben wird.

Diejenigen mit hinreichend universell moralischem Selbstanspruch: Lasst uns gemeinsam eine hinreichende Lösung finden. Oder von mir aus auch ohne mich. Aber darin sehe ich aktuell keinen Vorteil.

Vergesellschaftung und Einkommensunterschiede

Am 7.-9.10.22 hatte in Berlin ja eine Vergesellschaftungskonferenz stattgefunden, ich hatte mir die eigentlich für Ende Oktober eingeprägt aber nun gut, man kann sich nicht immer jedes Datum korrekt merken. Dort auch noch hinzufahren, wäre mir auch etwas zu viel gewesen, ich war ja auch schon bei der Europäischen Sommerakademie von Attac in Gladbach mit dabei. Aber den Livestream hätte ich mir schon teilweise angeschaut.

Vergesellschaftung war ja schon unter Helmut Schmidt und der damals noch keynesianischen und globalsteuernden SPD der späten 60er zum Reizthema geworden. Man hatte Angst, die „Wirtschaftsseite“ mit der Gefahr zu schocken, dass da Ansichten über die SPD in die Regierungsarbeit einfließen würden die zu recht oder zu unrecht auf zu viel Gegenwehr stoßen würden und allgemein zu extrem wären.

Ich finde allerdings nicht, dass es gut ist sich Diskussionsthemen aus übertriebener Vorsicht vor Reaktionen von Dritten vorschreiben zu lassen oder dieses als Ausrede verwenden zu wollen.

Mit Scheuklappen kann man nicht regieren oder aus der Opposition heraus konstruktiv einwirken.

Extreme Positionen muss man argumentativ entkräften nicht einfach übergehen wollen.

Wobei eigentlich spannend ist, dass es in der SPD immer noch eine klassische „Vergesellschaftungs-Linke“, wenn auch eher kleiner und stummer, wie früher gibt. Aber nur noch wenige, zumindest aktive, (Post-) Keynesianer oder allgemein welche die z.B. eine ausgeglichene Außenwirtschaftsbilanz aktiv herbei führen wollen. Obwohl jetzt wohl erstmal schon, bis wir wieder Überschuss haben. Halt nur nicht nachhaltig für eine gute soziale Kooperation mit dem Außen.

Gut ich bin ja aktuell auch in der SPD und versuche das dort von innen heraus zu ändern. Und von außen. Aber hinreichend viel Unterstützung oder hinreichend soziale, ökologische, Sicherheits- und Zukunftsorientierte Alternativen braucht es schon.

Aber jetzt will ich erst mal die Konferenz dazu nutzen zu dem Thema Vergesellschaftung und auch gleich zu dem Thema Einkommensverteilung (nochmal) selbst was zu schreiben.

Zunächst sollte man wohl unterscheiden ob man mit Vergesellschaftung meint, dass alles dem Kollektiv gehört und dann per Mehrheitsentscheid, mehr oder weniger im Konsens oder einfach von einem Herrscher oder einer herrschenden Gruppe darüber entschieden wird was man damit Macht und wer (vom Output) wieviel bekommt. Oder ob man unter Vergesellschaftung eine „Veranteilung“ versteht. Also jeder bekommt einen mehr oder weniger fairen, (Bedarfs-)fairen, Anteil und kann sich dann mit anderen zusammenschließen oder eben auch nicht. Mit mehr oder weniger vielen kollektiven Vorgaben, oder Interventionsrecht für die einzelnen oder Zusammenschlüsse.

Oder eben eine Hybrid- Variante aus alle dem.

Gehen wir die Optionen mal einzelnen durch:

Bei Mehrheitsentscheid mit Kollektivbesitz droht die „Tyrannei der Mehrheit“. Bei Konsens mit Kollektivbesitz droht die Vetofalle, also Handlungsunfähigkeit. Und bei Herrschern oder Herrscher-Gruppen eben die „Tyrannei einer Minderheit“.

Jede Herrschaft ist eben nur solange legitim und akzeptabel für jeden einzelnen oder Teil-Kollektive wie man sie, mehr oder weniger objektiv für legitim hält. Sobald dies zu sehr nicht mehr der Fall ist, gibt es eine „Veruneinigung“, Kant, und man sollte sich fair trennen und darf auf Intervention von Kantianern von außen hoffen.

Besser ist es da wenn man direkt auf durchsetzbar faire Anteile für jeden geachtet hatte. Dabei sollte eine Verfassung eines solchen Staates zum einen den fairen Anteil den Einzelne oder freiwillige Zusammenschlüsse bereits besitzen schützen auch vor dem kollektiven Zugriff der von der Mehrheit legitimierten Regierung. Aber eine solche Verfassung sollte auch einklagbare und durchsetzbare Rechte auf den fairen Anteil garantieren auch wenn man über den gerade nicht verfügt. Also die Verfassung sollte sowohl Schutz vor zu viel Umverteilung von einem weg als auch soziale Rechte für Verteilung zu einem hin bieten.

Wobei man bei Zweitem natürlich irgendwann mal vor dem Problem stehen kann und wohl auch wird, dass entweder das Verfassungsgericht nicht mehr so urteilt wie man es fair findet oder die Regierung oder die Staatsgewalt dem nicht mehr wirklich nachkommt oder nachkommen kann. Dann nutzen einem auch alle Rechte nichts mehr, dass sollten auch die Anhänger des (bedingungslosen) Grundeinkommens nicht vergessen: Auch Verfassungsrechte garantieren noch keine dauerhafte hinreichende Umsetzung, zur Not muss man dazu mit hinreichend vielen andern fair genug selbst in der Lage sein.

Also daher sollten Anteile nie zu ungleich verteilt sein. Was man nicht mehr unter Kontrolle hat ist früher oder später meist weg. Hier zählt nur die tatsächliche (potentielle) Kontrolle über seinen fairen Anteil. Man kann ihn gerne mal mit anderen der Effizienz wegen zusammenlegen, aber wenn man sich „veruneinigt“, Kant, muss man ihn direkt nach Möglichkeit ohne viel „Federn lassen“ wieder unter Kontrolle bringen können. Und nur ein Unfairer oder Inkonsequenter würde sich dem in den Weg stellen. Aber eben auch nur den tatsächlich fairen Anteil. Da sollte man es bei „gutem Willen“ oder zu teuren Unentschiedens-Aussichten auch nicht zu genau nehmen. Aber eben auch nicht zu ungenau.

Leider sieht unser Völkerrecht kein Anrecht auf faire Verteilung oder ein entsprechendes Interventionsrecht vor. Nicht mal für das nachhaltige Genug. Und wenn NeoCons und Liberale Demokraten wirklich ein Interventionsrecht für Menschenrechte in Staaten fordern, sollten sie das Umverteilungs-Interventionsrecht in andere Staaten zumindest für das kleinere vom fairen und dem nachhaltig nötigen Anteil nicht vergessen. Sonst wirkt das wieder nur wie eine Rechtfertigung übermäßig großer Anteile durch faire Mindest- Freiheiten mit dem Besitz, sich selbst, und Grundversorgungsansprüchen höchstens innerhalb von Staaten aus denen man sich bei Bedarf als Anteilsschwergewicht auch wieder „zurückziehen“ sollen könnte. Dann geht es nur um das Beibehalten der aktuellen Verteilung. Der Rest dient dem „gefälligem“ Schein.

Ein anderes Problem fast aller, nicht nachhaltig autarker, Gesellschaften ist, dass ihre Gesellschaft als Ganzes schon nicht alles was global gesehen fair wäre in ihrem Besitz hat. Oder durchsetzbar ihr Eigentum nennen kann. Den meisten Staaten fehlt etwas. Deswegen ist ein internationaler (Tausch-)Handel oder „Geschenke“ ja auch für fast alle Überlebenswichtig. Sonst bleibt nur Krieg. Und dazu sind global unabhängig nur wenige in der Lage. Auch das Problem der Sowjetunion war, dass sie weltweit über weniger Anteile an allen Rohstoffen und guten Produktionsstätten verfügte wie der Westen. Und natürlich, dass sie auf Zwang als Grundprinzip aufbaute anstatt auf soviel Freiheit wie fair und sicher genug möglich. Aber sie hatten den Zwang ja gerade zu dem Zeitpunkt aufgegeben als in den Demokratien des Westens die Freiheit zum Dogma wurde das wichtiger als fair und sicher genug war und leider weiter ist, und spannender Weise waren ihre bereits bereitstehenden Neu-Weisen der gleichen Meinung. Da ist nur die Frage wer da wen verseucht hat(te). Aber dieser Wettlauf zwischen Inkonsequenten und bewussten Saboteuren findet ja mehr oder weniger immer noch statt in allen Regionen wo Europäer aktuell die Mehrheit haben. Neuerdings bekriegen wir uns als West und Ost im Ukraine-Russland-X Krieg auch wieder. Mal sehen ob die Hegemonie der Europäer damit so endet wie sie begonnen hat: „zu gierig“, inkonsequent, blutrünstig und objektiv unfair. Mir wäre und ist noch, die Hoffnung auf Konkretes stirbt ja bekanntlich zuletzt, einfach ein möglichst zügiger Übergang zu einem gleichberechtigten globalen Miteinander lieber (gewesen). Dann hätte, würde man noch, man uns wohl auf dem Weg dahin genug „gegönnt/gönnen“ auch wenn das vielleicht vorübergehend nicht fair-anteilig komplett „passen“ würde.

Aber kommen wir jetzt noch zum zweiten Thema aus der Überschrift „Einkommensunterschiede“.

Es ist eben durchaus etwas anderes, ob man Rohstoffe und Produktionsstätten und -standorte fair verteilen oder das Ergebnis der Verwendung dieser unter Zuhilfenahme menschlicher Arbeit.

Wobei natürlich auch menschliche Arbeit zunächst mal ein Produktionsfaktor ist, der aber eben an einem „Subjekt“, Kant, hängt. Und von diesem erst mehr oder weniger freiwillig bereitgestellt werden muss. Arbeit kann man eben kaum unmittelbar erzwingen, nur durch „Anreize“ auch jenseits des unmittelbar freiwilligem Willen für sich nutzbar machen. Deshalb gehört zu einer bedarfsgerechten Verteilungen der Rohstoffe und Standorte durchaus auch eine Berücksichtigung der Arbeitskraft der Einzelnen. Wer weniger gut arbeiten kann wird mehr „Anreize“ über Besitz brauchen, wenn er sich nicht auf Freiwilligkeit verlassen kann oder will.

Und wer nur Kopfarbeit kann wird versuchen ein System aufzubauen, dass ihm die körperliche Arbeit der anderen hinreichend garantiert, zumindest bis alles automatisiert ist. Fragt sich nur wie weit er dafür geht, was man da noch als fair ansehen kann und wieviel mehr die eigene Sicherheit über der tatsächlichen Freiheit zu Besitzerlangung der Arbeiter für einen steht.

Wenn 10 Leute ein Haus bauen können und einer nicht braucht der eine bedarfsgerecht die Mitarbeit der anderen auch ohne erfolgreich mit bauen zu können. Wenn derjenige es dann schafft das Land auf dem die Häuser stehen sein Eigen zu nennen und auch durch 5 „Anreizer“ absichern zu können und das Bauen seines eigenen Hauses mit der temporären Überlassung von Grund an die anderen verrechnet, ist dieser Eine dann nicht mehr auf freiwillige Unterstützung der anderen angewiesen. Die könnte ja auch mal ausbleiben und dann wäre der Eine Schutzlos. Welche Besitz-Verhältnisse sind hier fair, Bedarfsfair? Solange der eine nicht Hausbaubegabte, kein größeres Haus hat wie die anderen und das von ihm aufgebaute System auch sonst fair und anteilig gleich ist, spricht eigentlich nichts dagegen solch eine Ordnung erstmal auch aus Sicht der 10 Hausbauer und der 5 „Anreizer“ beizubehalten. Eine neue Ordnung müsste erstmal mehr bieten. Und vielleicht fürchtet auch der eine oder andere der 15 aus Verantwortung gegenüber dem Hausbauunfähigen eine andere Ordnung würde dem kein gleichwertiges Haus mehr ermöglichen.

Anders würde es wohl aussehen wenn das Haus des „Landeigentümers“ zu viel größer wäre als das der anderen, wenn er unmenschliche Arbeitsbedingungen verlangt, wenn die 5 „Anreizer“ auch „Unverträglichkeiten“ (Psycho Big 5) ausleben dürften „mit“ den 10 Hausbauern.

Der Landeigentümer dürfte es also entweder nicht übertreiben oder er müsste sich diese Übertreibung durch Gewalt leisten können. Aber auch dann dürfte er es sich natürlich nicht mit den Falschen verscherzen.

Wenn der Landeigentümer aber nicht hinreichend viel an Land oder etwas Vergleichbares für sich behält wird er mangels eigener körperlicher Arbeitskraft von echter freiwilliger Arbeit der anderen abhängig und das würde er eventuell nicht überleben.

Also eine nachhaltig faire bedarfsgerechte Verteilung ist durchaus nicht so einfach zu bestimmen, es kommt eben darauf an mit welcher charakterlichen Gesinnung man an die Sache ran geht und wie man die der anderen einschätzt. Und auch eine als fair eingeschätzte Verteilung muss man erst mal durchgesetzt bekommen. Solange es noch tolerierbar zugeht und die Aussichten für die Zukunft sich nicht (unfair) zu sehr verschlechtern wird man wohl eher ruhig bleiben.

Und die 10 Hausbauer aus dem Beispiel sollten nicht vergessen, dass spätestens wenn nicht mehr 10 Hausbauer gebraucht werden, sie nicht blind miteinander konkurrieren sollten. Wenn sie sich zusammenschließen und handeln erreichen sie wohl mehr als im unkooperativen Wettbewerb. Sowohl für das faire als auch für das unfaire.

Und wenn die fairen unter den 10 ein abgleiten ins Unfaire verhindern wollen, könnten sie sich auch mit den fairen unter den 5 „Anreizern“ verbünden. Oder gleich mit dem Landbesitzer wenn er fair genug ist.

Aber solche Querfronten gehen aber natürlich auch unfair …

Deshalb müssen die Zusammenhänge der Fairen den Unfairen zumindest hinreichend überlegen sein. Und natürlich auch den Inkonsequenten. Eine Tyrannei der Unfairen oder Inkonsequenten kann ja wohl nun wirklich keiner wollen, außer den nicht negativ betroffenen Unfairen oder den Inkonsequenten solange sie es nicht bemerken.

(Neu-)Kritisches aus Bayern?

Einer der bekanntesten Philosophen Deutschlands der letzten Jahrzehnte ist ja Jürgen Habermas, mittlerweile immerhin auch schon 93, aus Düsseldorf bzw. Gummersbach. Ein Vertreter der 2. Generation der Kritischen Schule von Adorno und Co.

Das Kernelement der ursprünglichen „kritischen Analyse“ war ja, alles was ist, ist sowohl in Bezug auf (faire) Interessen also auch auf Moral, mit oder ohne universellen Selbstanspruch, in Sachen Wahrheitsgehalt kritisch zu hinterfragen.

Der „frühe“ Habermas hatte dann die Verknüpfung von Kritik und revolutionärer Tat als im Marxismus quasi als logisch, a priori gegeben bezeichnet. Was Horkheimer auf die Palme brachte. Da hatte dann Marburgs Abendroths Marburger Schule einen Habilitanden mehr bekommen.

So wurde Habermas mit Strukturwandel der Öffentlichkeit in Mittelhessen habilitiert.

Obwohl er später sogar Nachfolger Horkheimers an dessen Frankfurter Lehrstuhl wurde, verschlug es ihn danach zum Starnberger See in Bayern wo er das Max-Planck-Institut zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt mitbegründete.

Und in Starnberg lebt er auch aktuell wieder.

Und von dort aus hat er nochmal eine aktuelle Beurteilung zum „neuen“ digitalen Strukturwandel der Öffentlichkeit veröffentlicht.

Das knapp 100 Seiten- Buch habe ich mir zwar gerade erst gekauft und und nur kurz überflogen und werde es noch detaillierter lesen, aber eigentlich hat mich auch der Wikipedia Artikel zum ursprünglichen Buch von 1962, dazu bewogen, aus dem „Strukturwandel“ zu zitieren.

Das zweite Buch welches ich von Jürgen Habermas gelesen habe war, nach „Technik und Wissenschaft als ‚Ideologie’“, „Die Moderne, ein unvollendete Projekt.“.

Zugegeben mehr überlesen, aber was mir von dem Buch hängen blieb, war die Frage: „Wie bringe ich jemand dazu sich sozial zu verhalten.“, welche als Folge der „Säkularisierung“ durch Kant, bzw. dessen Gottesbeweiswiderlegungen seitdem nicht mehr einfach durch sicher begründete Gottesfurcht legitimiert beantwortet werden könne.

Die Frage war ähnlich einer mit der ich mich seit ich 19 wurde beschäftigte: „Warum soll man sich sozial verhalten.“

Da hatte ich wie schon öfters geschrieben in den folgenden Jahren diese Gründe gefunden:

  • Weil es einem zumindest in bestimmten Fällen direkt wichtig ist
  • Weil einem jemand wichtig ist, dem so etwas zumindest in bestimmten Fällen direkt wichtig ist (Vorsicht rekursiv! :))
  • Weil man jemand zumindest nicht als Feind haben möchte dem etwas zumindest mittelbar wichtig ist
  • Ab dann hilft nur noch die „Metaphysik“-Ebene:
    – Weil man nach dem Tod eventuell doch beurteilt wird, und man sich über die „dortigen“
    Regeln Gedanken machen sollte.
    – Weil man eventuell direkt ohne „Anrechnung“ der aktuellen „Taten“, noch ein Leben
    bekommt und man schon mal nachdenken sollte wie die Welt dann sein sollte, wenn man
    wiederkommt (John Rawls‘ Originalposition) oder wo anders hin.
    – Weil man dann zwar eventuell einfach zu Nichts wird, aber da wohl alles mal aus dem
    Nichts existent wurde ist man dann wieder beim 4.2 Fall

Mehr Gründe sind mir dann nicht mehr eingefallen, aber da sollte eigentlich für die meisten, das nötige Wissen, Können und die nötige Selbstbeherrschung, vorausgesetzt etwas dabei sein.

Bei dem Rest muss man halt aufpassen. 🙂

…, dass man da nicht auf ein „kulturelles Hegemonieprojekt“ reinfällt.

Genau vor solchen hatte ja mehr oder weniger direkt, schon die 1.Generation der „Kritischen Schule“ gewarnt und auch in Habermas‘ Strukturwandel der Öffentlichkeit steht laut Wikipedia: „Die monarchische Repräsentation kehrte zurück, diesmal in Form von Public Relations mehr oder weniger privater Personen und Verbände, die ihre privaten Interessen als allgemeine darstellen wollen“.

In einer handlungsfähigen Demokratie ist eben der Mehrheitswille weitgehend entscheidend.

Das ist dann eben das alte Ringen um staatliche und kollektive Verteilungs- und Handlungsmacht, dass schon zu Zeiten von Aristoteles ein zentrales Thema war: Was ist da gerecht und für wen? Nur die Frage was ist eventuell mal nötig, hatte auch der schon eher vergessen. Aber dann kam ja auch bald „Makedonien“.

Mit Blick darauf sollte sich vielleicht auch der neue „sozial?-liberal-konservative“ ThinkTank REPUBLIK21, mit Sitz in München, mal Gedanken darüber machen, ob mit den wohl zurecht als (Neo-)Proprietäre Schwergewichte zu bezeichnende Herren Lars Feld und Karl-Heinz Paqué nicht das Gewicht im Kuratorium zu sehr vom sozial, ökologisch, Sicherheits- und Zukunftsorientiertem Erhalten bzw. nachhaltigem Wandel zu sehr zur individueller Freiheit auf zu vieles verschoben wird.

Immerhin hatte schon Gustav von Schmoller, Ökonom der historischen Schule, davor gewarnt: „Nur der Inkonsequente und derjenige der die aktuelle Gesellschaft ruinieren will kann komplett freihändlerisch sein.“. Mit Blick darauf ist auch spannend, dass genau als sich der Eiserne Vorhang 1991 senkte, sowohl unsere Ökonomen mehrheitlich schon „eher“ freihändlerisch waren wie auch die im Osten, u.a. laut Tobias Rupprecht. Und 1992 haben wie in der EU das „Zwangssystem wirtschaftlicher Freiheit“ eingeführt.

Halb zog es ihn halb sank er hin …

Aber wohl doch nur Inkonsequent. 🙂

Sebastian Müller (Makroskop, le Bohémien) und Co. : Politisch zu inaktiv?

Ich habe gerade einmal „Der Anbruch des Neoliberalismus“ von Sebastian Müller gelesen.

Das Buch ist ja schon von 2016, es stand auch 2-3 Jahre mehr oder weniger bei mir im Schrank, ich hatte es eher nur mal grob überflogen.

Die Detailbetrachtung der Jahre vom Ende des 2.Weltkriegs, vor allem der späten 60er bis Anfang der 80er, hatten in dieser Detailtiefe bezogen vor allem auf Deutschland da, wegen James M. Buchanan, Verfassungsethik, Standortwettbewerb und Co, zeitlich noch keine Priorität für mich.

Mittlerweile habe ich aber über Schillers Globalsteuerung, die Konzentrierte Aktion, das Magische Viereck, dazu gehörte auch ein ausgeglichener Außenhandel, wohl bezeichnend, dass den sogar das Denkwerk Demokratie, von Grünen, SPD und Gewerkschaften, zusammen mit der expliziten Nennung von Wachstum zumindest als explizit genanntes Ziel im neuen Magischen Viereck über Bord werfen wollte, und das Stabilitäts- und Wachstumsgesetz von 1967, als legislativen Rahmen für alle diese Instrumente und Ziel, einiges gelesen.

Und war nun auch bereit für den „Ausbruch“ ähh, „Aufbruch“, oh „Anbruch“.

Auch schon im zuletzt genannten Wiki- Artikel, wird ja seit der Nachkriegszeit wirtschaftspolitisch zwischen der Ordoliberalen (1. Generation) Anfangsphase, wobei das wohl eher eine Soziale Irenik Phase, Adenauer/Müller-Armack– Phase, war, und der dann folgenden Keynesianischen/Schiller- Phase unterschieden. Der Phasenwechsel wäre nötig geworden wegen des sich abzeichnenden Endes der Wirtschaftswunder von 0 auf 85+x-Phase, in der man eben seinen Rückstand wieder aufholen konnte, auch wegen der außenwirtschaftlich günstigen Phase, aber eben auch weil Deutschland zum Produzieren eine vorteilhafte Lage hatte und hat.

Mit dem Ende der Aufholphase ging das stabile wirtschaften, dann nicht mehr quasi einfach automatisch vonstatten und die Politik musste darüber nachdenken wie sie für einen hinreichenden Ausgleich, hinreichende Priorisierung der Wirtschaftstätigkeit hin auf das nachhaltige Genug und hinreichende aber nicht destruktive Regulierung sorgen konnte, eben zu sozialen, ökologischen, Sicherheits- und Zukunftsorientierten Zwecken.

Dafür wurde dann von der großen Koalition damals eben das Stabilitäts- und Wachstumsgesetz erlassen. Mit seinem magischen Viereck aus den Zielen: Wachstum, hohe Beschäftigung, geringe Inflation und ausgeglichenem Außenhandel. Der Globalsteuerung um das politisch hinreichend (mit) herbeiführen zu können und der konzentrierten Aktion um auch möglichst viele gesellschaftliche Akteure, wie Gewerkschaften und Arbeitgeber mit an Bord holen zu können.

Zu beachten ist hier das Ziel des ausgeglichenen Außenhandels um nicht auf Kosten des Außen zu wachsen, was kaum nachhaltig sein kein, vor allem nicht auf Kosten der eigentlich Verbündeten und für die eigene nachhaltige Sicherheit benötigten Staaten.

Diese beiden Phasen werden auch von Sebastian Müller schön, detaillierter als ich es sonst wo bisher gelesen habe dargestellt.

Wobei es ihm aber eben vor allem um die 3te wirtschaftspolitische Nachkriegsphase geht. Der „neoliberalen“, wir er sie begründet und abgrenzend nennt.

Die 3te Phase würde sich zum Beispiel dadurch auszeichnen, dass die Notenbank, aus der konzentrierten Aktion hin zum magischen Viereck ausschied und sich voll auf Preisstabilität konzernierte. Diese Umfunktionierung der Notenbank hin zu Preisstabilität und ihre Unabhängigkeit von der jeweiligen Regierung seit Ende der 50er, wäre auch ein Streich des Hayek’schen- Angelsächsischen- (Neo-)liberalen Lagers gewesen, der vor allem auch deshalb in Deutschland möglich gewesen wäre, da hier noch die Sorge vor Hyperinflation wie in den 1920ern besonders groß gewesen wäre. Und die Unabhängigkeit sorgt eben dafür, dass sowohl die Notenbank als auch die Regierung, die Geldpolitik für alle Ziele einer Globalsteuerung einsetzen müssen wollen, damit das geschehen kann. Also die Konstellation für einen diesbezüglich voll handlungsfähigen Staat wurde schon Ende der 50er erschwert. Das entspricht eben der Strategie hin zu einem (zu) handlungsbeschränkten demokratischen Staat Stückchen für Stückchen, verpackt in aktuell mehrheitsfähige Päckchen. Aus proprietärer Sicht sollte man dann nur aufpassen rechtzeitig einen neuen eben Vermögensklassenwahlrechts-Staat zu schaffen, sonst freut sich das Außen.

Ein weiteres neoliberales Projekt sind flexible Wechselkurse, da es zur Zeiten von Bretton-Woods bei den Forderungen an Deutschland immer darum ging „Aufzuwerten“ um seine Außenhandelsüberschüsse abzubauen und das bei flexiblen Wechselkurse als automatisch passierend angenommen wurde und auch durchaus so zutreffend sein dürfte. Fand man auch hierfür Recht schnell Unterstützung. Nur garantiert Abwertung eben noch keine Importbedarfsdeckung. Also da ist es wie bei Arbeitslosigkeit, man kann zwar theoretisch argumentieren, dass es keine unfreiwillige Arbeitslosigkeit geben könnte, da man einfach keinen Lohn mehr fordern müsste und sich dann auch selbst einstellen könne. Nur kann man dann seinen Lebensunterhalt nicht bezahlen, quasi seinen persönlichen Importbedarf, wenn man nicht alles nötige selbst hat und kann, bezahlen. Genauso ist es dann auch bei Staaten, die zu stark abgewertet wurden.

Dafür braucht es eben nicht (nur) Preisstabilität sondern auch Kaufkraftstabilität. Genau genommen ist also nicht die Preisstabilität- Überlebens wichtig, sondern die Tatsache, dass man als Staat und Einzelner die Preise seines „Importbedarfs“ auch zahlen kann.

Die Preisstabilität nutzt nur denen die entweder alles oder zumindest genug zum Tauschen haben und zwar nachhaltig. Das sind mit hinreichender Sicherheit nicht sonderlich viele.

Also der glaube das Preisstabilität und flexible Wechselkurse schon alleine für sich für hinreichende Versorgung sorgen ist also unzutreffend. Dafür braucht es auch hinreichend Kaufkraftstabilität zumindest zur Grundsicherung. Und auch die erste Ordo-Generation hatte solch einen zwischenstaatliche gemeinsame Mindestsicherung nicht berücksichtigt. Eventuell waren sie soweit auch einfach nicht gekommen.

Konsequente „Hayeks“ würden zumindest für das Ziel der Ruhe auch international für zumindest dafür hinreichende gemeinsame Grundsicherung eintreten.

Das ist vielleicht die wichtigste Lehre aus dem 2.Weltkrieg, dass man sich gegenseitig zumindest das nachhaltige Genug gewähren muss, solange man dazu in der Lage ist, sonst werden aus der Not die Extremisten gewählt. Deutschland konnte ja Anfang der 30er seinen Importbedarf auch mit Hinblick auf die Grundversorgung aller seiner Bürger nicht mehr decken, so weit ich weiß, und da es international keine hinreichenden gemeinsamen sozialen Rechte gab und gibt, dürfte dass der Hauptgrund zur Wahl der Nazis, beziehungsweise Vernichtungsrassisten, gewesen sein.

Not macht halt offen für Extremes.

Aber zurück zum „Aufbruch“, oh „Anbruch“, von Sebastian Müller. Also das Buch beschreibt die Vorgeschichte zur und Etablierung von der (neo-)liberalen wirtschaftspolitischen Phase des Westens und besonders Deutschlands wie bereits geschrieben sehr detailliert und passend.

Einzig dass er als einer der Gründe, dass die gemäßigten sich auch dem (Neo-) Liberalismus zugewandt hatten beziehungsweise sich täuschen lassen würden, die „Schule der Kritischen Theorie“ sei, finde ich unzutreffend. Diese steht ja gerade dafür, dass man sich von kulturellen Hegemonieprojekten nicht täuschen lassen sollte, zumindest in der ersten Generation. Die 2te war zwar vielleicht etwas zu sehr mit Theorie beschäftigt, aber wirklich problematisch waren von der „Neuen Linken“ wohl eher diejenigen die mit dem Hochschulgesetz zu viel Mitbestimmung den Studenten „auflasten“ wollten. Oder alle zu unrealistischen politischen Forderungen die als politisch temporär mehrheitsfähig drohten. Das trieb zu den „Angebotsorientierten“.

Dieser Name spricht eben auch diejenigen an die im „freien“ Wettbewerb einfach zunächst mal genug für sich und ihren Staat haben wollen. Da ist es eben aus Micro-sicht wichtig hinreichend etwas Anbieten zu können und nicht zu viel ausgeben zu müssen.

Nur für die Proprietären geht es bei Angebot eben um die schon besitzenden. Da lässt sich das Ziel des hinreichend wettbewerbsfähig sein eben schön mit dem Ziel, dass der Staat möglichst wenig für Soziales ausgeben soll und möglichst wenig Steuern erheben soll, die machen das „Angebot“ ja teurerer, verbinden.

Und dann passiert es auch schnell, dass der Fokus weg vom ausgeglichenen Außenhandel hin zum ausgeglichen Haushalt hin triftet, auch bei denjenigen, die eigentlich dafür sind nicht auf Kosten anderer zu wirtschaften sondern nur genug haben wollen. So ging es mit bis vor 6-7 Jahren auch noch. Als ausschlaggebend, dass man international seinen Bedarf decken konnte, sah ich da an, dass der Staatshaushalt ausgeglichen ist, dabei ist eben dass Außenwirtschaftsverhältnis entscheidend. Das andere hat man z. B. durch Steuern entweder selbst in der Hand oder das was auf der eigenen Haben- Seite steht ist eigentlich tatsächlich schon außen und man hat gar keinen Einfluss mehr. So ganz einflusslos ist man aber selten, das wird wohl eher als Ausrede verwendet um nichts gegen den eigenen Überschuss tun zu müssen.

Besonders bitter ist es aber für die „Partnerstaaten“ mit gleicher Währung, wenn sich die eigene Regierung dem Ausgleich des eigenen Haushalts statt des „Außenwirtschaftens“ hinwendet, wobei bei gemeinsamer Währung und gemeinsamen ausgeglichenen Außenhandels sogar diejenigen intern ein passendes Defizit haben müssten die nach gemeinsam Außen ein Plus haben. Denn dieses Plus ist dann das Minus der andern. Und verhindert die Abwertung und damit den Ausgleich desjenigen mit dem Minus nach außen.

Und wenn man seine Nachbarn (mit) ruiniert, werden die meist irgendwann unruhig. Deshalb reißt man so schnell auch schon die strategische Solidarität. Und dann freut sich eventuell jemand von außen, oder hat es sogar per überlagertem kulturellen Hegemonieprojekt eingefältet.

So, gegen Ende des heutigen Beitrags noch mal ein Blick zur Überschrift.

Sind Sebastian Müller und Co politisch zu inaktiv?

Da 2021 auf dem Stimmzettel eine Partei fehlte und auch aktuell noch fehlt, die seine Einsichten hinreichend teilte, sicher genug auch militärisch sicher genug ist und bei der man sicher genug sein kann, dass sie nicht erfolgreich für den „Roten Ritter“ die Haare runterlässt, nach meiner Meinung, lautet die Antwort:

Definitiv ja, außer sie erfüllen die beiden gerade mittelbar genannten Bedingungen nicht.